Publikum

Text zum Thema Ansichtssache

von  klaatu

Sie wirken wie Skelette,
die ihre Handknochen
klappernd aufeinanderschlagen.

Als wäre Klatschen das einzige,
zu dem sie noch in der Lage sind.

Sie klatschen sich wund,
während der Wahnsinn ihnen
- attackierenden Kung-Fu-Kämpfern gleich -
aus den verzerrten Gesichtern springt.

Dabei lachen sie,
als hätten sie soeben freiwillig
die Grenze zur geistigen Behinderung
überschritten.

Ihr wieherndes Gelächter
stochert tief in meine Seele,
wie der lange, dünne Mittelfinger
eines Aye-Ayes in einem Astloch.

Betrunkene Bestien
aus dem Fiebertraum
eines Wahnsinnigen...

.
.
.

Fröhliche Menschen
sind schwer zu ertragen,
wenn man der Meinung ist,
dass sie aus den falschen Gründen
fröhlich sind...

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (17.10.18)
Du hast das was ich schon oft empfand gut auf den Punkt
gebracht. Dieser inländische Hang zur krampfhaften
Fröhlichkeit all der Schenkel-klopf-Freunde kann einem
nicht selten auf den kleinen Zeh und das dortige Hühnerauge
drücken. Die entsprechende Grimasse dabei könnte man leicht
mit einem Lachen verwechseln
Mit lieben Grüßen, niemand

 klaatu meinte dazu am 18.10.18:
Oder mit dem Zähnefletschen eines Hundes... In solchen Menschenmassen fühle ich mich immer sehr unwohl...

LG
k
LottaManguetti (59)
(17.10.18)
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 klaatu antwortete darauf am 18.10.18:
Das Publikum in amerikanischen Talk- oder Late-Night-Shows ist fast noch schlimmer als das deutsche. Da wird nicht nur gelacht, sondern - wie auf Knopfdruck - eine ganze Palette an übertriebenen Reaktionen gezeigt. Das geht vom empörten Ausbuhen bei der namentlichen Erwähnung bestimmter Personen, bis hin zu spitzen Erquickungsschreien, wenn der/die Moderator/in eine kleine Tanzeinlage abliefert... Das ertrage ich auch nicht besonders gut... :D

LG
k
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