Der Rezensent

Gedicht zum Thema Tod

von  fritz

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Ich habe mit dem Tod gesprochen
Bei Gott war gerade kein Anschluss zu finden
Das war eine andere Nummer.

Ich bat ihn, er möge mich holen
Selbst wenn es ihn gäbe,
das wäre ihm sicher zu einfach gewesen.

Wenn ich Tod wäre
ich fühlte mich in meinem Stolz verletzt
Wäre ich tot
ich könnte nicht einmal leiden.

Solche Gedichte liest er gern
Gott aber
wenn er einmal nicht erreichbar ist
liest selbst im Tod

ihn zu widerlegen.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (06.04.20)
"liest selbst im Tod / ihn zu widerlegen" - verstehe ich nicht, klingt sehr holprig. Wäre nicht "gilt selbst im Tod als nicht zu widerlegen" besser?

 fritz meinte dazu am 06.04.20:
Danke für Deinen Kommentar und die Anregung.
Gott, hier vorgestellt als Rezensent von Leben und Tod, liest im Tod, seinem Gegner, um ihn widerlegen zu können (er liest sozusagen im tintenschwarzen "Buch des Todes"). Diese Widerlegung geschieht unaufhörlich, sie ist nicht ein für allemal geschehen (etwa durch den Sündentod Jesu oder dergleichen Ähnliches) oder irgendwann einmal erledigt, so zumindest ist hier der Gedanke. Es braucht angestrengte Lektüre, um die Tricks des Todes zu durchschauen, hier also auf dem Laufenden zu bleiben. Und zuweilen ist Gott, wenn wir ihn nicht erreichen, vielleicht gerade damit beschäftigt, uns vor dem Tod zu bewahren. Und insofern also erreicht Er und doch, auch wenn wir es nicht bemerken. Wenn Gott nicht antwortet, dann liest er gerade - sucht er selbst nach Antwort (wenngleich das natürlich die Bedeutung, Gott sei die Antwort schlechthin auf alle Fragen, ad absurdum führt).

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 06.04.20:
Verstehe, aber das läßt sich m.E. nicht in eine kurze 4-Wörter-Zeile pressen. Es sei denn, aller Leser sind Theologisten.
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