Mit Grosnys Ruinen im Kopf

Cut-Up

von  nautilus

Klar bin ich charmant und angepasst. Zahle neuerdings Steuern und bin noch nicht mal von der Kirche abgemeldet. Den meisten Menschen sieht man ihren Schaden nicht an. Habe psychotische Anzugträger jeden Morgen zur Arbeit gehen sehen und abends trafen wir uns dann wieder, mit rausgestreckter Zunge in der Schlange vor der Medikamenten ausgabe. Wer richtig austickt, hat keinen Plan davon. Das Leben ist doch eine einzige Frage von Copingstrategien und den richtigen Medikamenten. Traurig, aber die Apotheke, oder der Connect sind oftmals näher und günstiger als das Yogastudio. Ganz zu schweigen von einer Psychotherapieeinheit. Fakt ist aber auch, die neuen Kriegsgeschehen sind Wirtschaftsembargos, Klimakatastrophen, hartnäckige Viren und bevölkerungsdeckende Depressionen. Zumindest in meinen Breitengraden. Aber da verlaufe ich mich gerade. Die Frage nach Sinnhaftigkeit? Warum nicht eine weitere Zeile Schwachsinn Schwachsinn Schwachsinn Schwachsinn Schwachsinn Schwachsinn
Ich geh jetzt schlafen, gut eingestellt, mit Grosnys Ruinen im Kopf.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (26.08.21)
"Rückwärts gewandte Sehnsucht ist nichts anderes as Nostalgie", schreibt Walter Sperling in "Grosnys Ruinen."
Und damit hat er sicherlich Recht.
Der Sinn kann einem Lebensnomaden allerdings schon einmal abhanden kommen - bei all dem Massenelend ...

Herzliche Grüße
der8.
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