Drei Texte nach Emily Dickinson

Text

von  Cathleen

Die Sehnsucht gleicht dem Korn
(nach Emily Dickinson)

Die Sehnsucht gleicht dem Korn,
das in der Erde ringt
und glaubt, wenn sie es merkt,
dass sie’s zum Wachsen bringt.

Nicht Klima und nicht Zeit
sind vorher garantiert.
O, welch Beharrlichkeit,
eh es die Sonne spürt!

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Wann wir verlieren
(nach Emily Dickinson)

Wann wir verliern, wer weiß das schon!
Der Schreckmoment – gewitzt –
erwählt grundsätzlich seinen Thron,
wo die Gewissheit sitzt.

Noch halten sie den Blicken stand:
der Trumpf, der Freund, das Glück…
Doch gleich zerrieseln sie zu Sand,
wenn ich sie an mich drück.

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Die Art von Einsamkeit
(nach Emily Dickinson)

So viele gehn und kannten nicht
die Art von Einsamkeit:
Grund ist kein Freund, der mit uns bricht,
noch Ungelegenheit.

Mal ist es Denken, mal Natur,
und wen es je befällt,
der zählt sich zu den Reichsten – nur
gerechnet nicht in Geld!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (13.09.21)
EDs Gedichte sind von enormer Sprachartistik und Treffsicherheit sowohl in den Reimen, als auch im Spannungsaufbau ihrer Metaphern untereinander. Diese Eigenschaften fehlen hier leider. Super schön, dass Du Dich ihr widmest. Ich liebe ihr Werk sehr.

 Cathleen meinte dazu am 13.09.21:
Mir ist klar, dass ich mich mit ihr nicht messen kann. Deswegen ja auch der Zusatz "nach Emily Dickinson".
Danke für deine Wortmeldung.
LG Cathleen
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