Als der Punkt die Einsamkeit nicht mehr ertragen konnte

Experimenteller Text

von  Kot-Producer

Es war eins. Es konnte das Einssein, das Einsam-sein, die Einsamkeit nicht mehr ertragen.
Also schuf es etwas. Was konnte es anderes schaffen als sich selbst noch einmal, wo es doch nichts anderes
kannte als sich selbst.
Nun waren sie zwei.
Und sie berührten sich und sie sprachen miteinander.
"Ist dir auch langweilig? Diese 'nur wir beide und sonst nix?'" fragte sie. (Ich gebrauche nun er und sie um auf die Binarität dieser Welt hinzuweisen)
Und ohne die Antwort abzuwarten sagte sie: "Lass uns etwas schaffen verändern."
"Ja, aber was?", fragte er, "Ich kenne nur mich und uns beide? Nochmal uns beide? Dann wär es weiterhin perfekt. Denn mir gefällt diese Zweisamkeit und dir gefällt etwas Neues."
"Nein dass ist zu riskant, wir wissen noch nicht was passiert wenn wir uns beide noch einmal schaffen. Vielleicht würde der Zyklus so fortlaufen dass etwas unfassbar langweilig Vorhersehbares herauskommt, dass sich immer nur selbst wiederholt". (Diese Anleitung haben später komplexere Strukturen benutzt um eben genau diesen Effekt zu haben: Man betrachte Zellteilung)
Und damit sollte sie Recht behalten. Wir können uns eine Welt vorstellen in der Nur Quadratzahlen existieren. Sie wird im Grunde unfassbar schnell unfassbar groß aber verändert sich im Kern
nicht, weil man jeden Doppelkern wieder zu einen Kern zusammenfassen könnte. Es versucht etwas zu entstehen, das sich selbst nur kopieren kann.
"Lass uns nur dich erschaffen. Oder nur mich. Wir sind ja eigentlich dasselbe aber wir kennen auch 'nur ich'"
Und so waren es drei. "Ich bin zufrieden, weil ich habe eine Partnerin", sagte der erste. "Ich bin zufrieden, weil diese Situation hatten wir noch nicht, es ist etwas neues".
"Ich will auch dass es weitergeht, weil ich nicht allein sein möchte", sagte der zweite... oder eigentlich das dritte. (Ich werde wieder es benutzen weil es sonst wohl bald kompliziert mit
der Geschlechtern wird)
Das dritte schuf also das vierte, welches wiederum Veränderung wollte und das fünfte schuf.
Das Erste oder die fünf kannten nun eine sehr große Welt und hatten schon einiges erlebt. Sie kannten fünf Zustände, anders gesagt fünf Zeiten in der sie mehr geworden waren, aber sogleich
auch immer ähnliches passiert war.
Es gab die Zeitalter der geraden Zahlen, in der Paare gebildet werden konnten. Und die Zeitalter der Ungeraden. In der keine Paare gebildet werden können.
Jedem Zeitalter der geraden Zahlen folgt ein Zeitalter der Ungeraden und umgekehrt. Somit musste das nächste Zeitalter wieder ein Gerades sein und das übernächstes ein Ungerades und so weiter.
Somit ließe sich jeder Zustand vorhersagen und würde die ganze Welt erklären. (Was auch gestimmt hätte, hätten sich die zwei entschieden zwei weitere zu schaffen, die dann vier weitere geschafft hätten).
Nun wurde diese These zunächst untersucht und scheinbar mit Erfolg.
Es kam die 6, ein gerades Zeitalter, dann die sieben, ein ungerades, dann die acht, ein Gerades, dann die Neun, ein Gerades? Was ein Gerades??????
Die Neun kann doch nicht gerade sein!!!!
Und die neun untersuchten ihren Zustand genauer. Sie stellten fest das sie alle Zufrieden waren. Es hatten sich je drei Gruppen aus drei Einsen gebildet. (Die Christen sprechen hier von
der Dreifaltigkeit, ein Wunder)
"Wir funktionieren wohl anders als wir dachten stellten sie fest. Wir streben gar nicht danach Paare zu bilden, sondern Gruppen und um zufrieden zu sein. Da wir nun schon mehr Zustände
kennen, können wir uns zusammentun und unsere Vergangenheit nachstellen in einer Gruppe. Wir hätten auch aus der sechs zwei Dreiergruppen oder aus der 8 zwei 4er Gruppen bilden können.
Aber es bestand ja nie die Notwendigkeit, das wir uns immer in Paare aufteilen konnten, was wir bei geraden Zeitaltern ja immer könnten."
"Dann lass uns an jetzt die Geraden Zeitalter als die Zeitalter bezeichnen, in den wir Paare bilden können und die Ungeraden als die, in den wir keine Paare bilden können."
"Und wie nennen wir diese Zeitalter in den wir Gruppen bilden können, aus dem was wir kennen?"
"Das sind die konstruierten Zeitalter. Ungerade Zeitalter in denen niemand alleine sein muss weil Gruppen gebildet werden können aus dem was wir kennen."
Somit ist die 9 die erste konstruierte Zahl, da sie ungerade ist aber trotzdem Gruppen gebildet werden können.
Die 10 ist gerade
die 11 ist ungerade
die 12 ist gerade,
die 13 ist ungerade,
die 14 gerade,
die 15 ist konstruiert. Es sind drei fünfer-Gruppen möglich
die 16 gerade,
die 17 ungerade,
die 18 gerade .... ich werde die geraden Zahlen nun überspringen
die 19 ungerade,
die 21 konstruiert.
die 23 ungerade
die 25 konstruiert.

(Und wie nennen wir die Zahlen die nicht konstruiert oder ungerade sind? Primzahlen.)
Können wir den nun nicht den Zustand aller Zahlen vorhersagen? Wir wissen ja wie die konstruierten Zahlen konstruiert werden.
Das wird schwierig. wir sind ja erst bei 25 wir wissen noch lange nicht ob es 5*7 oder 3*11 wird, welches größer sein wird.
Genauso wenig, wie wir bei 15 wussten ob es 3*7 oder 5*9 sein wird.



Anmerkung von Kot-Producer:

Diesen Text habe ich im April geschrieben.
Das Besondere an diesem Text ist, dass ich gleichzeitig eine Geschichte erzählen wollte, als auch einen anderen Weg finden, die natürlichen Zahlen zu konstruieren außer sie einfach hochzuzählen. 
Er endet also mehr wie ein Notizzettel, mit irgendwelchen Überlegungen, die evtl. auch im Kern falsch sind. Deswegen habe ich ihn als experimentellen Text veröffentlicht.

Um den Kerngedanken zu verstehen. Dem Text liegt die These zugrunde, dass unser Universum aus allen natürlichen Zahlen in welcher Form auch immer besteht. Die natürlichen Zahlen haben sich immer weiter ausgedehnt, und haben heute das Universum, gebildet, dass wir heute kennen. Schließlich lässt sich ja jeder beobachtbare Zustand unseres Universums hinreichend genau in einer (sehr langen) natürlichen Zahl codieren.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (09.07.22, 05:28)
So ist das mit den Zahlen. Sie gehen aus der Eins hervor, was im Grunde bedeutet, dass alles verschwistert ist und bleibt.

 Dieter_Rotmund (09.07.22, 14:30)
Die Anmerkung ist weitaus interessanter als der Text mit der m.E. misslungenen Einführung.

Es steht die Frage im Raum, wie kommt man als Mensch in dieser Zahlen-Universum?

P.S.:
Zufrieden -> zufrieden
Es fehlen auch einige Kommas, z.B. gleich zwei in 
"Wir funktionieren wohl anders als wir dachten stellten sie fest."

Kommentar geändert am 09.07.2022 um 14:32 Uhr
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