SONNIGE REIMEREIEN (IV)

Gedicht zum Thema Sonne

von  harzgebirgler




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zieht die sonne ihren hut
was sie sinkend gerne tut
und entblößt bei ihren scheitel
herrscht erst morgens wieder eitel
sonnenschein zumindest oft
worauf auch der mensch meist hofft...


*


die sonne sinkt es dämmert rot
weithin am horizont
derweil vertäut sein kleines boot
ein paar, er braun, sie blond

die sonne sinkt es naht die nacht
der tag war wunderschön
am ufer hält ein leuchtturm wacht
des licht die schiffe seh’n

die sonne sinkt es neigt sein mund
sich ihrem munde zu
und küßt ihm schier die lippen wund
„die welt für mich bist du!“


*


die sonne schien verheissungsvoll
der wind trieb's aber derart toll
und war den ganzen tag am weh'n
als würd' es um die wurst bei geh'n

es hielt ihn drinnen dennoch nicht
bei sonnenlicht und klarer sicht
machte er sich auf die socken
statt daheeme rumzuhocken...

„verheissungsvoll mit sonnenschein
und mild - so kann november sein
der ekle wind der dazu weht
doch gottseidank nicht ständig dreht

kann schon echt nerven“ dachte fred
„und hat bei mir kein' stein im brett!“
das machte dem wind gar nichts aus
doch fred kam leicht zersaust nach haus...


*


der sonntägliche herbst heut' - einfach klasse!
das klärchen schien am himmel wunderbar
auch wolken zeigten kaum sich mangels masse
im gegensatz zum sommer dieses jahr

so läßt sich jede/r gern den herbst gefallen
auch wenn er blätter fallen läßt und kahl
voll bäume macht - es glückt ihm nicht bei allen
denn nadelbäume gibt's in großer zahl

die lassen sich vom herbst ja nie entblössen
wo kämen sonst auch weihnachtsbäume her
die toll geschmückt selbst heiden staun' einflössen

von kindern ganz zu schweigen umso mehr
als dafür kaum ersatz zu finden wäre
und nur zur not tät's wohl ne konifere...


(1.10.17)


*




grad lange schön in der sonne gegangen

den weg durch die feldmark, vertraut,

erpicht ihr hold strahlen voll einzufangen

erneut mit schon goldbrauner haut...


(28.7.22)


*


heut morgen schon bei sonnenschein gegangen

durch felder wo wächst weizen neben mais

da war der himmel nicht wie jetzt verhangen

doch nach wie vor ist's trocken und fast heiß –-


es läßt verinnerlichtes sich so äussern

wie äusseres verinnerlichen, ja,

doch beides ist nur möglich weil wir menschen

der welt voll offen stehen und sind da


wo wir das was sich zeigt dann auch gewahren

es nehmend überdies in eine wahr

gedenkend seiner noch nach vielen jahren

was all das aber sein läßt bleibt unklar...

(17.6.22)


*


weil wunderbar die sonne schien
an pfingsten zog es sie und ihn
samt ihrem ziehsohn namens klaus
unwiderstehlich aus dem haus

auf die terrasse wo man saß
und mit genuß nicht eis nur aß
nein kuchen auch und kaffee trank
lange bevor die sonne sank...


*


die sonne scheint doch ständig unterbrochen
von wolken denen voll an schauern liegt -
herr winter hat sich noch nicht ganz verkrochen
obwohl jung lenz die kurve langsam kriegt

karfreitag naht und ostern - freie tage
worüber sich der arbeitnehmer freut
und meister lampe peilt die wetterlage
der seinen traditionsjob oft bereut

angesichts von so wetterkapriolen:
hat keinen bock an ostern schnee zu seh'n
“herrn winter” schimpft er “soll der teufel holen

im grunde müßt' welt längst in blüte steh'n
würd' auch weit mehr zur auferstehung passen
wenn wir den festsinn mal beim schopfe fassen!”...


*


die sonne sie sprach voller glut jüngst zum land:
“ich bin wie du merkst für dich tierisch entbrannt!”
und brannte herunter auf wald und auf feld
toll was das zeug hielt so als gäb's dafür geld

das land sprach zu ihr: “ja du brennst echt nicht schlecht
doch etwas zurückhaltung wär' mir schon recht
denn wüste zu werden ist nicht was ich will!”
“lass' mich mal nur machen” sprach die “und halt' still!”...


*


die sonne scheint, doch es ist kalt wie hulle -
ihr fehlt aus abstandsgründen leider kraft
uns einzuheizen quasi volle pulle
wie sie’s mit leichtigkeit im sommer schafft

ach dreißig grad und mehr - welch eine wonne
gebräunt die haut und lustvoller der blick
ja alles das macht bloß die liebe sonne
es bringt der lenz sie hoff’ ich bald zurück --

jetzt ist erst mal der nikolaus am kommen
der winter kommt und heiligabend naht
bald hat das jahr dann seinen hut genommen

und bald kommt wieder auch die zeit der saat
wo bauer rößlein anspannt und die erde
gespannt ist dass voll blüt’ erneut sie werde...


*


herbst der sommersonnbezwinger
streckt bereits die kühlen finger
an manch tagen im august
aus daß du schon merken mußt
wie die zeit der tollen glut
sich allmählich neigen tut
zu den wochen starker winde -
mag ich nicht sag ich gelinde
wenn die blätter sich verfärben
welke sieht man pracht beerben
bäume werden kahl und kahler
fahl des tages licht und fahler

fuß rutscht aus auf feuchtem laub
kommt schon vor ja, doch ich glaub
käme ohne besser klar
ohne rutschpartie im jahr...
ernte war von frucht getreide
vieh muß langsam von der weide
 weil der winter balde naht
dauert lang vielleicht, räumt spat
vor dem lenz erst jahres feld
der zu naß auch voll mißfällt:
!gott frier bloß den sommer ein
und lass schön heiß sonne sein!

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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (03.07.23, 17:03)
Mann, was Dir alles zur Sonne einfällt - wie kreativ.
Mir fällt nur ein:
 "Auf Sonne reimt sich Wonne" grins
Dir und einen schönen Sonnenuntergang und
LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 03.07.23 um 18:14:
:) :) :D lg mit herzlichem schmunzeldank vom harzer

 lugarex (20.07.23, 12:57)
Du bist schon von der Sonnenenergie angetrieben? Denke doch an die unzähligen neuen Heizsysteme, lassen denen auch etwas übrig, schon dem Hab Back zuliebe...

 harzgebirgler antwortete darauf am 20.07.23 um 15:08:
würd's nicht die sommersonne geben
die mir schön einheizt und mich bräunt
wär' weitaus freudloser das leben -
dem winter war ich niemals freund.

Antwort geändert am 20.07.2023 um 15:08 Uhr
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