SAGE(N) zum "Genre des Tages"

Gedicht

von  harzgebirgler

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IPSISSIMA VOX JESU:
Mk 10,15  Amen, ich SAGE euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind,  der kommt bestimmt nicht hinein.

:P 


DER LEGENDÄRE HAHN VON BARCELOS

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weil einst der hahn von barcelos
vom teller hüpfte knusprig kross
-- vor dem ein richter hungrig saß
und ihn genüßlich sonst gleich aß --

was nun die unschuld klar erwies
von einem mann den dieb man hieß
-- des galgens strick hing schon bereit
es war für wunder höchste zeit --

ging er in die geschichte ein
und sollte bald legende sein
all das geschah nun rate mal
ja du hast recht in portugal...

https://de.wikipedia.org/wiki/Barcelos#Die_Legende_vom_Hahn_von_Barcelos

*


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Wilhelm Tell

ist legendär

das kommt nicht von ungefähr

weil es sonst kaum möglich wär':
Einstmals ging den Schweizern schwer
Österreichs Herrscher auf den Geist,
denn der Habsburger war dreist:
Vögte sandte er ins Land,
Statthalter mit harter Hand -
die beschnitten Freiheitsrechte,
daß die Schweizer sich als Knechte
fühlten und längst dachten,
wie sie dem ein Ende machten.
Ja, wer seine Rechte schätzt,
die Tyrannenmacht verletzt,
der gibt zwar ´ne Weile Ruh
und schaut stumm dem Treiben zu.
Doch auch hier gilt: Übermut,
der tut letztlich selten gut,
zumal ein Faß, randvoll gefüllt,
dann durch ´nen Tropfen überquillt.

Landvogt Geßler hieß der Tropfen,
bei dem waren Malz und Hopfen
offenbar total verloren,
denn der steckte unverfroren
und im mindesten nicht bange
seinen Hut auf eine Stange
als Symbol für Österreichs Macht
in der Gegend von Küßnacht,
wo er eine Burg besaß
und viel Bircher Müsli aß.
Er befahl: “Der wird gegrüßt
und mit schwerer Strafe büßt,
wer dem Hut den Gruß versagt -
weh dem Schweizer, der das wagt!“
Seine Leute hielten Wacht,
damit auch jeder Bückling macht,
der am Hut vorüberging,
welcher auf der Stange hing.

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Wilhelm Tell, der Superheld
aus der Schweizer Alpenwelt,
kam des Wegs mit Söhnchen Walter -
der war noch im Knabenalter.
Grußlos gingen nun die zwei
an Herrn Geßlers Hut vorbei,
weil sie absolut nicht wußten,
daß sie das Ding grüßen mußten.
Von den Wächtern angehalten,
die stur ihres Amtes walten,
soll der Tell sogleich ins Kittchen
und man packt ihn am Schlafittchen.
Auf der Jagd und hoch zu Roß
naht auch Geßler prompt, ihr Boß.
Höhnisch sprach der: “Stolzer Tell,
du bist mit der Armbrust schnell
- sagen jedenfalls die Leute -
und triffst immer deine Beute!“

“Nun, ich zeige dir ein Ziel
und das ist kein Narrenspiel:
Auf den Kopf von deinem Sohn
- siehe nur, dort steht er schon
an dem Stamm der hohen Linde
und will keine Augenbinde! -
leg´ ich diesen Apfel hier!
Wilhelm Tell, gelingt es dir,
den zu treffen mit dem Pfeil
und des Buben Haut bleibt heil,
will ich dir die Freiheit geben!
Geht dein Schuß jedoch daneben,
streift vielleicht nur seine Ohren,
ist dein Leben schon verloren!
Lernen sollst du, was es heißt,
daß man sich am Riemen reißt
gegenüber meinem Hut,
der mich stellvertreten tut!“

“Außerdem ist untersagt,
daß ihr Schweizer Waffen tragt -
das ist Vorrecht hoher Herr´n
und ich seh´ partout nicht gern
jene Armbrust, die du trägst,
selbst wenn du nur Wild erlegst!“
Kein Flehen konnt´ den Vogt erweichen -
er sah auf Tell, den kreidebleichen,
der fassungslos und wutentbrannt
zum Schuß bereit vor Walter stand,
der seinem Vater blind vertraute
und treu ihm in die Augen schaute.
Tell legte an, zielte und traf
den Schicksalsapfel wie im Schlaf:
“Der nächste Pfeil, bei meinem Wort,
hätt´ Euch, Herr Geßler, glatt durchbohrt.
Wär´ meinem Sohn ein Leid gescheh´n,
Ihr würdet dort jetzt nicht mehr steh´n.“

So war das mit dem Apfelschuß,
von dem man wirklich sagen muß:
Er war im Nu in aller Munde;
in jeden Winkel drang die Kunde
von Geßlers Tücke und Tells Tat,
die wohl kaum ihresgleichen hat.
Der Vogt, der Tell gefangenahm
und durch die “Hohle Gasse“ kam
bei Küßnacht dann, fand dort den Tod:
Tell konnte fliehen und sah rot;
er lauerte dem Geßler auf -
so nahm das Schicksal seinen Lauf
und das war weiß Gott auch kein Scherz,
denn Tells Pfeil traf den Kerl ins Herz...
Die Eidgenossen wurden frei,
der Vögte Willkür war vorbei,
geschlagen wurde Österreichs Heer -
doch das ist alles lange her.


*


DIE MUMIE VON RITTER KAHLBUTZ

es rankt im märkischen sich eine sage
um eines ritters unverweste leich'
und seine - sagenhafte - mordanklage
ja volksmund ist schon ziemlich einfallsreich:

das recht der ersten nacht war einst im schwange
und auch der ritter kahlbutz fordert's ein
von seiner magd, die zögerte nicht lange
bot ihm die stirn und sagte rundweg NEIN!

drum hat er ihr'n verlobten glatt erschlagen
frei sprach ihn allerdings dann das gericht
“verwesen soll” so hört' man ihn dort sagen

nach seinem schwur er sei der mörder nicht
“bei gott mein leichnam wenn ich's doch war nimmer!”
und es gibt seine mumie noch immer...



https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_von_Kahlbutz


Z


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Kommentare zu diesem Text


 Tula (13.10.23, 21:42)
Hallo harzgebirgler
Dein Ausflug in den Norden Portugals hat mich besonders erfreut. Wie du siehst, waren die Hähne damals etwas schlauer und krähten nur dann, wenn's wirklich um eine gerechte Sache ging. Heute dagegen ... auf und über jeden Mist  ;)

LG
Tula

Kommentar geändert am 13.10.2023 um 21:42 Uhr

 harzgebirgler meinte dazu am 14.10.23 um 11:20:
:) :) 
hallo Tula,

...und selbst im korb ein hahn
erkennt das neidlos an! :D 

lg mit herzlichem dank
harzgebirgler
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