WINDige Reimereien, die windstill gern gedeihen (10)

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler



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Dein kleiner roter Luftballon
flog mir im Wind leider davon
doch Deine Nachricht blieb zum Glück
in meiner Hand grad noch zurück
zwar naß aber doch leserlich
und deshalb schreib' ich jetzt an Dich -

sag' Dir auch gleich wie ich ihn fand:
beim Walken war's am Wegesrand
am Donnerstag am Vormittag
sah ich daß da was Rotes lag
im Sonnenschein – ich hob es auf
und so nahm alles seinen Lauf...

schreib' vielleicht auch mal was an mich -
ich grüß' Dich jedenfalls herzlich!


[„harzgebirgler findet heute vormittag in der feldmark zufällig die wohl schon verschollen geglaubte LUFTBALLON-POST von einem kleinen jungen und schreibt ihm prompt..“ mam 18.3.21]


*


als durch den wald einst mal wer lief
vorbei an bäumen, teils windschief,
sah er das männlein und das schlief
im moosbettchen dermaßen tief
daß selbst als er laut AUFSTEH’N! rief
- weil’s sonst im walde immer bloß
rumstand - blieb sein ruf wirkungslos
ihm fiel allerdings ja so geht’s
ein morscher ast voll auf den dez
der ihn krachend niederstreckte
was das männlein dann doch weckte
seitdem steht’s wieder still und stumm
und winzig klein im wald herum...


*


anders als das buschwindröschen
saß ja nie mit spitzenhöschen
im gebüsch die herbstzeitlose
sondern stets mit kniebundhose -
sah des höschen aber locker
wie es deren knickerbocker...


*

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DER WIND TRÄGT SCHLÜPFER UNTER SEINER HOSE
DA GRINST IM ALLGÄU SELBST DIE HERBSTZEITLOSE

*

der winter hat uns ja nun zwar mit schnee

und eis bislang zum größten teil verschont

mit stürmen aber leider nicht - herrje

die weichen wohl gar erst gen wonnemond


das ist der alte name für den mai

dann allerspätestens sollt' sie vorbei

sein seine durchwegs ekle stürmerei -

weit eher hoff' ich dass der fall es sei


doch siegmunds schöne arie * zeigt an

dass winters sturmzeit gern solange währt

bevor der mensch den lenz begrüßen kann

und liebe dito mit ihm wiederkehrt...


* „Winterstürme wichen dem Wonnemond“

(Richard Wagner, Die Walküre)

https://www.youtube.com/watch?v=KgfutzIY0aE

(7.2.22)


*


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die sturmwarnung die wog schon schwer
doch macht’ d’r zoch noch echt was her
selbst abgespeckt ohn’ jedes ross
was wohl manch reiter doch verdross:
der musste nun zu fuss marschier’n
in stiefeln die zu blasen führ’n
und blas-musik war dabei viel
mit rumtata und klingend’ spiel -
doch hatten kölles narren schwein:
sturm "ruzica" liess toben sein
zum schluss kam sogar sonnenschein!

ps
"RUZICA" legte züge lahm
ja karnevalsumzüge
daß mancher nicht zustandekam
für frust sorgt’s zur genüge

dem STURMTIEF voll zum trotze fand
dann der in köln doch statt
woran auch narrenvolk im land
gewiß viel freude hatt’!...


...ein sturm der verhagelt viel narren den spass
ja heuer durchaus schon – es windet
so stark in der tat, da riskiert man echt was
wenn man keine lösungen findet:
die meenzer die sagten ihr’n zug völlig ab
das wollten die kölner nicht machen
d’r zoch kütt doch ganz ohne pferdegetrab
und schwellköpps ham auch nichts zu lachen
natur hat mit karneval wenig am hut
dem wetter sind gleichgültig züge
da hilft kein bedauern da hilft keine wut
so ist halt auf erd das gefüge...


(16.2.17)


*


der hurrikan hat fürchterlich gewütet
dort auf haiti wo das arme volk
vor solch naturgewalt rein nichts behütet
und hilfsmaßnahmen bringen kaum erfolg

wie nach dem großen erdbeben vor jahren
das eine trümmerwüste hinterließ
wenn korruption und elend sich so paaren
wird aus der insel nie ein paradies

im grunde ist’s die hölle da zu leben
wo “papa doc”* einst herrschte ganz brutal
sohn “baby doc”** war gleichfalls voll daneben

und kam zur macht bloß durch getürkte wahl -
die haitianer selber haben keine
das ist auch im fall “matthew” das gemeine...

* Francois Duvalier
** Jean-Claude Duvalier

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/hurrikan-matthew-haiti-tote-notstand


(8.10.16)


*


die windmühle war schön im wind am mahlen
und malte dabei klar doch nicht nach zahlen
nein mahlte selbstverständlich korn zu mehl
wer denkt sie würde malen ginge fehl

ein alter zausel kam indes geritten
auf einem klepper der schon in der mitten
mit hohlem rücken durchhing – am gewicht
des alten zausels lag das aber nicht

obwohl der rüstung trug und eine lanze
die mühle frug sich noch „was soll das ganze?!“
da stürmt' der alte zausel auch schon los
in richtung mühle und die staunte bloß


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und hieb ihm ihre flügel um die ohren
zu zweikämpfen zwar keineswegs erkoren
doch allerdings nicht ohne kam's drauf an
wie sich ja jeder sicher denken kann

der alte zausel machte sich vom acker
wie ein gerupftes huhn das aber wacker
obwohl es auf die mütze voll gekriegt
im irren glauben war es hätt' gesiegt...

*****



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (24.11.23, 15:58)
DER WIND TRÄGT SCHLÜPFER UNTER SEINER HOSE
DA GRINST IM ALLGÄU SELBST DIE HERBSTZEITLOSE


Wie romantisch  :)  LG Uwe
Agnete (66) meinte dazu am 24.11.23 um 21:36:
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 harzgebirgler antwortete darauf am 25.11.23 um 09:16:
:) :) :D :D freude mit herzlichem schmunzeldank & lg euch beiden vom harzer

 EkkehartMittelberg (24.11.23, 17:54)
Henning lässt Stürme blasen und wühlen,
da staunen Drachen und alte Mühlen.

Sturmerprobte Grüße
Ekki

 harzgebirgler schrieb daraufhin am 25.11.23 um 08:41:
:) :) 
...und don quichotte konnt' dran sein mütchen kühlen
mit jedoch schon recht gemischten gefühlen. :ermm:

sonnenhungrige dankesgrüße
henning
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