'TIEFE'-REIME auch mit geist / der im wein groß macht beweist... (1)

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

9k=


das kindlein glitt dank sandmanns sand

sanft traumverlor'n ins schlummerland

wo's viele liebe tiere sah

die zutraulich zum streicheln nah

was denn das kindlein gern auch tat

bis sacht ihm sich der tiefschlaf naht...


*


dein weißes antlitz ach oh blatt
war mir jüngst echt ein graus
es forderte mich dennoch glatt
zum draufschreiben heraus

drum schrieb ich einfach abc
defghi
stapft’ virtuell durch tiefen schnee
der ging mir bis zum knie

indes ging’s weiter mit jk
lmnopq
weil ich im schnee dann spuren sah
von einem karibu

die sah’n weder wie r s t
aus noch wie u und v
doch das macht höchstens bär’n bauchweh
die braun mehr sind als blau

denn lesen ist der’n ding nicht so
wxyz
verriet mir ein eskimono -
der kannt’ das alphabett...


*


azorenhoch“ und „islandtief“:
von den zwei’n ist - geb’ ich dir brief
und siegel drauf sowie mein wort -
ja nicht allein nur hier vor ort

ganz zweifellos der wetter-star
weil es dann kaum am regnen war
nein sonne heiß am himmel stand
was wer wie ich stets klasse fand

das erste, hohe druckgebiet -
das zweite, tiefe bringt meist schiet-
wetter mit sich - so ist’s nun mal
sagt’ sich einst selbst schon rübezahl...


*


die alten lieder bleiben denn sie bringen
ganz tief in uns noch stets etwas zum klingen -
egal wie sehr solch lied mal wer entstellt

das lied hält's aus ja seltsam echt es hält
darauf wies günter grass selbst einmal hin
der hatte auch fürs alte liedgut sinn...

https://www.tagesspiegel.de/kultur/das-lied-des-butts/450876.html


*


als ein stein bei der schlacke schlief

sprach er "dein reiz ist leratief!" -

da seufzte die "sei mir nicht bös

ich bin nun mal am po so rös!"...


*


einst war wer tief ins glas am schau’n
und das blickte zurück
prompt packte ihn ein tiefes grau’n
vor dessen gläsern’ blick -
er ließ fortan das schauen sein
und fing das saufen an
und fing sich manchen vollrausch ein
zumindest dann und wann...


*


ich ging einst zum brünnele und fiel hinein
zwar auch ziemlich tief aber hatte dann schwein:
es fing mich der brunnengeist auf unverhofft
was so ganz gewisslich geschieht nicht sehr oft

hob mich überdies wieder hoch übern rand
wo ungläubig staunend mein mütterlein stand
das dergleichen ja nun noch niemals geseh'n
weil zeichen und wunder nur selten gescheh'n...


*


hat wer ins glas geschaut zu tief
wird er ja geister auch nicht los
im weine die solch tiefblick rief
vorübergehend aber bloß

denn sie verschwinden von allein
stellt nüchternheit sich wieder ein
selbst wenn der rausch so richtig stark
weil schauers schau arg viel geist barg -

bei sucht jedoch hilft nur entzug
der macht ein ende mit dem spuk
den aus der welt sonst kaum was schafft
allerdings oft nicht dauerhaft...


*


so furchtsam wie die sieben schwaben

die angst vor einem hasen haben

sind ja die sieben schwestern nicht:

sie stürzen sich im angesicht

des fjords gern in die tiefe

als ob sie nach ihn' riefe...

L9It1vJqtl8JAAAAAElFTkSuQmCC

...ja da tun die hurtigruten-
schiffe gerne mächtig tuten
wenn die schwestern in dem fjorde
siebenfach echt über borde
fallen an der felsrandkante
was einst keiner wirklich schwante
drum ist kaum ein schwan zu seh'n
und wenn doch dann meist gleich zehn...



*

das tivste posi sprach zum tivsten nega:
„ich fand pechschwarz seit je ja immer mega
denn ohne dies hätt' selbst das hellste licht
was zu erleuchten fraglos eher nicht!“
worauf es sich zutiefst vor ihm verneigte
das drob sich doch schon sehr zufrieden zeigte...


*

das schönste an der liebe sind gefühle
die reichen ziemlich weit bis tief ins herz
und herrscht dann vielleicht einmal wieder kühle
ging der voraus zumeist gar mancher schmerz

das schönste an der liebe sind auch triebe
die treiben mann zu mann und frau zu frau
doch wenn es nur bei solcher paarung bliebe
säh’s bald mit nachwuchs aus echt mehr als flau

das schönste an der liebe sind verkehre
die brauchen schild und ampel wahrlich nicht
den’ kommt auch polizei kaum in die quere

denn die steht selbst meist drauf nach streifenschicht -
so hat die liebe allerhand facetten
davon dreh’n viele sich um betten, wetten?!...


*


buddha thront mit sel’ger miene
und zutiefst entspannten sinnen
oben auf der waschmaschine
unter ihm rotieren plünnen
was ihn jedoch gar nicht kümmert
denn er ist aus holz gezimmert...


*


einst im „schiefer“ *
oh da schlief er
ungleich tiefer
als zuhause
der herr krause
nach ner sause
ganz ohne frau
so was von blau
kaum durch kakao...

* goslarer hotel


*


berg-werk


ein bergmann stieg hinunter in die tiefe
weil ihm so war als ob dort etwas schliefe
das seiner bergung lange zeit schon harrte
wenngleich es zuvor keiner groß gewahrte

ja erst der bergmann räumte schicht für schicht
darüber fort und brachte es ans licht
wodurch sich eine sicht auf mensch und welt
eröffnete die wesensgrund erhellt...


*


damit der mensch nicht fällt in tiefste spalten
von längster weile wird er unterhalten
ohn’ unterlaß durch bild und ton und text -
die zeitvertreibung hat ihn voll behext!...


*


die rieke bewog ihren recken
einst rein mal in sie was zu stecken
das steckt’ dann so tief
in ihr daß sie rief
"gib acht sonst durchstößt du mein becken!"


*


9k=

Er wächst empor und wurzelt tief
aus winz´gem Keim, worin er schlief
in seiner Gänze schon und Pracht,
die Schatten spendet, Freude macht,
wenn man sie blühend sieht, belaubt,
nicht winterlich des Kleids beraubt.
Naht der Frühling und spricht: „Zeige!“
zum Gerippe bloßer Zweige
„Oh Baum-Natur, was in dir steckt!“,
wird lang Verborg´nes aufgeweckt,
drängt voller Lust ans Licht hervor,
schmückt leuchtend sich mit Blütenflor,
läßt auch manche Früchte spriessen,
die wir oft und gern geniessen:
So schmecken wir, was er uns schenkt,
der Baum, den stiller Segen tränkt –
Himmels Segen und der Erde,
der ihm zuspricht: „Wachse! Werde!“

Doch ob Palmen, Zedern, Eichen:
So hoch alle Bäume reichen –
der Himmel wölbt unendlich weit
sich über sie in Ewigkeit,
gönnt nicht nur Bäumen die Gestalt,
die sich gesell´n zu dichtem Wald
und wurzeln müssen, so wie wir,
das mit Vernunft begabte Tier.
Wurzellos auf Erden wohne
nie der Schöpfung stolze Krone,
weil auch Werke wohl gelingen
und den Sinn zum Vorschein bringen
aus des Menschen Wurzelkraft,
die be-gründet, was er schafft
und die höchsten Früchte treibt,
wenn er getreu den Wurzeln bleibt –
wie ein Baum sich erst entfaltet
aus dem Grund, der in ihm waltet...

****





Anmerkung von harzgebirgler:

BILANZ
nach hochgebirge nun tiefsee

mount everest ja nun schon längst erklommen*
alsbald wird marianengraben kommen
bin ihm voll auf der spur
ja noch rund tausend nur -
den drive hat bisher keine/r mir genommen...

* harzgebirgler (8848 Texte) am 26.4.21
 harzgebirgler (10947 Texte) am 24.11.23

:P

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(24.11.23, 21:34)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 harzgebirgler meinte dazu am 25.11.23 um 09:13:
:) :) 
...rufen sie solch nettes echo hervor
freut sich doch drüber mächtig der autor! :D :D 

lg mit herzlichem dank vom harzer
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram