dean martin sang mal einst BLUE MOON
und schien dabei selbst ziemlich dun
ganz offenbar doch das verzieh
sein publikum ihm denn so wie
der song - gesungen von ihm - klang
war's wumpe ob er gerne trank...
https://www.youtube.com/watch?v=KVlxEeO8BHw
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es war einst der sänger vom bänkel
verknallt in des sandbankers enkel -
auch der fand ihn nett
sie gingen ins bett
sich bald jedoch voll auf den senkel...
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schama(h)nen
es schämt der deutsche sich gern seiner ahnen
für und für und hört nicht auf...zu mahnen
„nie wieder krieg!“ und „wehret den anfängen!“
abhold auch vaterländischen gesängen
denn „vaterland“ oh gott das land der väter
heimstatt nur für mit- und übeltäter
und so geht heimat längst schon vor die hunde
multikulti heißt der'n neue kunde -
der deutsche ist im kopf nicht mehr ganz frisch
vor all'm insonderheit schamahnistisch...
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"Tragödie" heißt "Bocksgesang"
weil er zu Weingotts Ehr’n erklang
einst in Athen - was Nietzsche wußt’:
Der schrieb für ihn auch voller Lust
von Gedichten einen Reigen
die viel Leibsentzücken zeigen...
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RIP fats domino
einfach ne wucht war dieser mann
so am klavier und wenn er sang
wobei ihm was nicht jede/r kann
mich mitzureissen stets gelang
alleine schon durch „blueberry
hill“ und „the sheik of araby“
quasi von kindesbeinen an -
antoine „fats“ domino sei dank!
(26.10.17)
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der leierkastenmann der bringt
euch heut was zu gehör:
sein leierkasten klingt - er singt
von orpheus als akteur
und auch von eurydike
im mythos der antike...
...wenn einst die leier orpheus schlug und herrlich dazu sang
geschah's, erzählt' man, dass er selbst das wilde meer bezwang
auch feinde die erlagen prompt zuhauf des sängers kunst
doch hatte er am hut nie was mit trunk'ner liebesbrunst
er war so mehr der coole kerl, dem rausch total abhold
deshalb haben mänaden ihm, der sage nach, gegrollt
die hingen ja dem weingott an und die zerrissen ihn
in thrakien seiner heimat wo das leicht wohl möglich schien
als mordmotiv ward später mythologisch oft erzählt
er, orpheus, hab' als lustobjekt sich knaben gern erwählt
und sich von frauen abgewandt - das kann schon alles sein
man warf auch seinen kopf samt lyra in den hebros rein
sie schwammen übers meer dann bis zur insel lesbos hin
dort sang der kopf echt immer noch - im mythos ist das drin -
solange bis der gott apoll zu schweigen ihm gebot
erst daraufhin war orpheus sozusagen richtig tot!
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orpheus der einst nach hause kam
fand seine frau nicht da
und war entsetzt als er vernahm
warum und was geschah:
aristaios ein freund von ihm
wollt sich an ihr vergehn
eurydike floh ungestüm
ohn auf den weg zu sehn
ne schlange übersah sie dann
an deren biß sie starb
was ihrem armen ehemann
die lebensfreud verdarb
im totenreich war sie ja nun
woraus kein wiederkehrn
doch orpheus wußte was zu tun -
wer wollts ihm auch verwehrn?!
er greift sich flugs sein instrument
und schlägt die saiten an
so zauberhaft wie mans kaum kennt
und halt nur orpheus kann
"eurydike ach du mein stern
ich folge dir sogleich
ich habe dich so irre gern
seist du auch totenbleich
hinunter in die unterwelt
und hole dich zurück
sieh cerberus der sonst wild bellt
bellt momentan kein stück
läßt mich passiern das hadestor
vom leierklang entzückt
und auch der armeseelenchor
schweigt still und ist beglückt
[- selbst göttersinn erweicht sein sang
es wendet sich das los
eurydike soll leben dank
der liebe die so groß -]
oh gott man gibt dich wirklich frei
das leben oh es lockt!"
ertönte orpheus’ jubelschrei
doch dann hat ers verbockt:
er sollte nicht so das gebot
hin zu der liebsten schaun
sonst wäre sie tatsächlich tot
sondern den göttern traun
das tat er nicht er blickt zu ihr
prompt reißt man sie hinfort
von orpheus diesem dusseltier
zurück zum totenort!...
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die florentiner nachtigall LUISA TETRAZZINI
sehr klein zwar doch klar mit die größte
die je auf einer bühne sang
und es bewahren zum glück platten
noch vielfach ihrer stimme klang
die war phantastisch wie die technik
mit der sie einst jahrzehntelang
zur freude aller opernfreunde
hüben wie drüben herrlich sang
einst gar vor mehr als hunderttausend
in san francisco kostenlos
heiligabend und diese stimme
begeisterung echt riesengroß
stets lebenslustig frohen mutes
der dritte mann bracht’ durch ihr geld
mittellos starb sie, ungebrochen,
bewundert in der ganzen welt...
https://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Tetrazzini
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der 'gott des tanzes' vaslav nijinski
in 'nachmittag eines fauns' von debussy
nijinsky gleitet in das bild...
er ist ein faun und der ist wild
der ist voll trieb und voller lust
ihm pocht die wollust in der brust
er hat die schritte selbst erdacht
die er dort auf der bühne macht
er haucht dem wesen leben ein
und siehe es wirkt tierisch rein
er ist jung schön und muskulös
ein tänzer zeitlos bravourös
ein tänzer wie's noch keinen gab
er ist längst tot und ruht im grab
sein sprung schien in der luft zu steh'n
allein schon das war's wert zu seh'n
wie eine katze so gewandt
geschmeidig kraftvoll elegant
sein können war nicht ohne schmerz
er tanzte viel mit wundem herz
doch alle beteten ihn an
den scheinbar schwerelosen mann
den "gott des tanzes" nannt' man ihn -
ganz kongenial michel fokine
der viele stücke für ihn schrieb
er hatte vaslav auch sehr lieb
es gibt kaum filme - bilder mehr
nichtsdestotrotz ist's gar nicht schwer
zu ahnen wer nijinsky war:
ein tänzer einfach wunderbar!...
https://de.wikipedia.org/wiki/Vaslav_Nijinsky
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