Brief an einen Neo-Nazi

Brief zum Thema Sicherheit

von  Koreapeitsche

Wie ich erfahren habe, lebst Du jetzt in Dresden und hast eine eigene Security-Firma aufgebaut. Das stört mich ein wenig, da Du bereits in der Schule rechtsextrem warst und andere zu indoktrinieren versucht hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Dich von Deinen rechtsradikalen Überzeugungen abgewendet hast, zumal ich nichts Anderslautendes gehört habe. Ich bin mir sicher, dass Deine Security-Firma nur Mittel zum Zweck ist, um Deinen rechtsradikalen Schaden weiter auszuleben, neue Kontakte zu knüpfen und andere systematisch zu indoktrinieren. Ich kann Dich nur warnen, Deine Nazi-Spielchen weiterzuspielen und Menschen für die rechte Szene zu rekrutieren. Du warst zu Schulzeiten schon Mitglied der Wiking-Jugend und Schriftführer im Bund Heimattreuer Jugend. Du hast damals schon versucht, mehrere Deiner Mitschüler zu Nazi-Veranstaltungen mitzuschnacken, und es ist Dir in einigen Fällen gelungen, wie sich immer klarer herausstellt. Auch mich hast Du damals gepiesackt. Ich bin standhaft geblieben. Doch das ging auf Kosten meiner schulischen Leistungen. Ich kann Dir nur sagen, hör auf mit Deinen rechtsradikalen Marotten, sonst musst Du die Konsequenzen tragen. Entweder wird die Polizei Dich entlarven, oder die Antifa wird nachhelfen müssen. Die Antifa hat Dich ohnehin längst auf dem Kieker, denn sie haben Dich in einem öffentlich zugänglichen Bericht erwähnt, der die Strukturen der inzwischen verbotenen Wikingjugend und BHJ analysiert. Ich hatte zudem im Netz ein Interview in einer renomierten ostdeutschen Regionalzeitung gelesen, das ein Journalist mit Dir geführt hat. Da schrillten bei mir alle Alarmglocken. In dem Interview spielst Du Dich auf wie ein Sicherheitsberater und Großunternehmer der Branche, was Du wahrscheinlich sogar bist. Der Text wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet, und es bleibt unklar, wie groß und einflussreich Dein Sicherheitsunternehmen mittlerweile ist und welche Dimension Dein Agieren inzwischen erreicht hat. Als ich gelesen habe, dass Deine Sicherheitsfirma Bundeswehrliegenschaften bewacht und als Privatfirma scharfe Waffen tragen und einsetzen darf, bin ich fast aus den Wolken gefallen. Seitdem besteht der Verdacht, dass Du versuchst einen neuen Nazi-Sicherheitsapparat aufzubauen. Inzwischen ist das Interview aus dem Netz verschwunden, was ebenfalls Fragen aufwirft. Ich kann Dich deshalb nur noch einmal zur Mäßigung aufrufen. Am liebsten wäre es mir, wenn Du ganz aus diesem Business verschwinden würdest. Also, hör auf mit dem Dreck, sonst knallt es. Wenn Du Dich jedoch aus den Nazi-Kreisen herausgelöst hast, so ist das zu begrüßen, auch wenn ich mir das nicht so ganz vorstellen kann. Nazis raus!



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram