Wand aus Schweigen

Text

von  Xenia



Ich rede und rede


Erkläre zu Tode



Du antwortest schleppend


Es tut weh


Ich weiß nicht, ob es


Unverständnis ist


Oder Gleichgültigkeit



Ich weiß gar nichts, außer


Dass ich mich sinnlos


Verspreche


Verheddere



Ich verlaufe mich


Im Labyrinth unserer unausweichlichen Wahrheit


Die ich nicht ganz verstehen kann


Oder will



Stundenlang rede ich


Du sagst kaum etwas


Erst dachte ich, du würdest zuhören


Nun glaube ich, du willst mich nur beschwichtigen,


Damit ich endlich die Fresse halte.



Dann halte ich sie.


Die Stille ist betäubend laut.


Ich hab nichts mehr zu sagen.


Es gibt keine Lösung.



Morgen werde ich gehen.


Die Welt läuft einfach weiter.


Etwas in mir zerbricht


Schlussendlich


Vollständig.



Und die Welt dreht sich weiter


Ich lebe noch.


Der Schmerz ist kaum zu ertragen,


Doch ich halte ihn aus.



Ich hab alles gesagt,


Ich hab dir alles gegeben


Von mir.



Du willst es nicht mehr.


Vielleicht wolltest du es nie.



Und diese Nacht, in der mir klar wurde,


Dass du eigentlich völlig fremd bist,


Und ich nur noch weg will,


Auch die wird irgendwann


Einen neuen Morgen sehen.



In ein paar Stunden werde ich meine Scherben aufsammeln und gehen.


In ein paar Tagen habe ich die Scherben wieder zusammen gebaut.



Ich hab mich dir gegenüber verletzlich gemacht,


Obwohl ich Angst davor hatte.


Ich habe es getan, um dich nicht zu verlieren,


Doch du wolltest mich nicht.


Aber das macht nichts,


Denn ich,



Ich will mich.


Und ich werde mich festhalten,


Um mich nicht zu verlieren,


Und dann sag ich mir selbst,


Dass ich stolz auf mich bin,


Weil es mutig war,


Mich so zu öffnen.



Und beim nächsten Mal werde ich weniger Angst haben, wenn es darum geht, mich zu öffnen.



Schlimmer als jetzt kann es dann auch nicht mehr sein.



Meine Welt, sie dreht sich weiter.


Und ich, ich hab es überlebt.


Es war gar nicht so schlimm,


Wie ich dachte. 


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