Zauberwald

Text

von  Cathleen

Zauberwald

Gleich im Stadtwald vor der Schule
war ein Rummel aufgebaut.
Uns hielt’s kaum noch auf dem Stuhle.
Ruhe! rief der Lehrer laut.
Endlich durften wir ins Freie,
doch der Bus fuhr ohne mich,
weil ich mit der besten Freundin
um die bunten Buden schlich.

Ohne Stolz die Zirkuswagen,
Jahrmarktsbuden zum Beklagen
Karusselle klein und alt…
Trotzdem war’s ein Zauberwald!


Ohne Pfennig in der Tasche
hofften wir auf Finderglück,
spähten nach verlornen Groschen,
wünschten uns ein Fünfmarkstück.
Karussellfahrt – unbezahlbar!
Zuckerwatte – Hirngespinst!
Oh, was das für eine Qual war!
Auf dem Bild der Clown, er grinst.

Ohne Stolz die Zirkuswagen…

Zwischen all den Menschenscharen
rannten wir enttäuscht herum.
Als wir hundemüde waren,
fanden wir den Rummel dumm.
In der Dämm’rung flammten Lichter,
hunderttausend oder so.
Penetrant drang aus dem Trichter
Schabbadapp und O-ho-hooo…

Ohne Stolz die Zirkuswagen…

Dann zu Hause das Gewitter
tröstete mich sonderbar,
weil’s zuletzt nur halb so bitter
wie der dumme Rummel war.
Ohne Pfennig in der Tasche,
dachte ich, schon halb im Traum,
wird aus Herzenswünschen Asche
und aus großen Plänen Schaum.

Ohne Stolz die Zirkuswagen…



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