Die bettlägerige Vokabel

Tagebuch

von  nadir

Gott ist ein greises, bettlägeriges Wort - wie gerne wäre ich in den Zeitaltern seiner Adoleszenz geboren, in dem es, das Wort, sich gegen seine Erzeuger gerichtet hat. Gott als Vokabel macht nur Sinn, solange sie entäuschen kann und nur ein von der Vokabel Entäuschter wird um die absolute Nichtigkeit aller Dinge wissen. Niemand anderem ist sie wirklich zu erklären, sie ist der Moment des Stammelns im Normalzustand des Erkennens, vor dem Gewohnten, dem entscheidenden Augenblick. Wir aber haben uns so sehr daran gewöhnt Gott zu sagen, um im entscheidenden Augenblick nicht zu stammeln, dass über die Jahrhunderte genau dieser Augenblick verloren gegangen ist.



Anmerkung von nadir:

Habs mal angeklickt... ja...

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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (16.02.24, 01:23)
Um Gott bzw. dem Göttlichen unvoreingenommen zu begegnen, musst du all das tradierte Altenheimchristentum verlernen. Gott ist jung und heiter, er ist witzig, er ist crazy. Es gibt im Abendland keine Begegnung mit Gott nach Bach. Bachs Musik ist der Schlusspunkt Gottes in unserer Kultur. "Gott ist tot" in unserer Kultur nicht erst seit den 1880-ern. Der Abschied von Gott fand im 18. Jahrhundert statt.
Daniel (50) meinte dazu am 16.02.24 um 11:41:
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