Biden

Lehrstück zum Thema Marionetten

von  lugarex

“Na und?”, fragte Aaron. 

Mordechai meinte, der Brei wäre zu klumpig und dazu noch zu heiss. Aber er schwieg. Seine Mama konnte nicht einmal so einen Brei servieren.

“Nehmen wir dazu Brot?”

“Ich glaube nicht”, murmelte Mordechai. Er dachte eben an die Mutter, der sorgfältig ihre Beine gebrochen hat, damit sie endlich Ruhe gibt. Natürlich hat er Hunger, aber Lust hat er eher auf Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut, wie er zur Sabat genossen hat, als er jewels von Hause geflüchtet ist mit der Ausrede, er gehe in die Synagoge oder zum Fussball oder so ähnlich, um der Koscher Nahrung zu entfliehen. Dann genoss er die verbotenen Früchte in der ersten Kneipe, die ihm im Weg gestanden hatte. Hungrig bekam schon praktische Zustände und die Vorstellung von Aarons Brei machte ihn langsam wütend.

“Komm, gehen wir lieber eins ziehen, bevor der Rabbiner kommt”, schlug er vor.

Aaron verbirgt seine Überraschung nur schwer, macht den Brei einen Deckel zu und geht mit dem Mordechai.


Beide besaufen sich in der Arbeiterkneipe am Ende der Strasse. Mordechai muss es ihm anvertrauen. Er erzählt, wie er seiner lieben Mutter die beiden Beine schön, eine nach der anderen, gebrochen hat. Sie hätte anfänglich nicht einmal protestiert oder geweint. Erst als sie probierte aufzustehen, wurde ihr es bewusst und da hat sie geschrien wie ohne Sinnen.

“Wie werde ich jetzt autofahren, wie jetzt?”, wiederholte sie schluchzend. Autofahren war ihre Pflicht, sie müsste nämlich ihren Sohn regelmässig überall hinbringen. Dies tat sie schon seit einigen Jahren, als der Führerschein dem Sohn genommen wurde. Mordechai, dieser Trottel, hat sich nämlich mit drei Promillen intus erwischen lassen und noch die Wache angepöbelt.


“Wer fährt dich jetzt?”, fragte Aaron.

"Seit dem fahre ich selber, ich scheisse auf die Polizei. Sollen die mich nochmals chnappen, dann ist es sowieso gleich…”

“Und Mama, tut dir nicht leid?”

“Ach, die Alte – beinahe hätte ich Hure gesagt – sie kann doch froh sein, dass sie von mir Ruhe hat. Sie musste mir regelmassig nach jeder fahrt, manchmal schon unterwegs, den Pimmel wenigsten liebkosen, am besten mit dem Mund, wenn nicht sich entblößen und sich in den Arsch von mir ficken lassen. Jetzt tut sie es nur mit dem Arzt oder mit dem Dildo, wenn er nicht rechtzeitig kommt.” Mordechai lachte schelmisch und selbstzufrieden.

“Das kann ich dir gern glauben”, antwortet Aaron, “wie viel würde sie für kleine Aushilfe verlangen? Ich vertrete dich gerne, du bist doch mein Freund.”

“Ach was, sie wird mit Paar Kopeiek zufrieden, sie ist doch Russin!”

“Russin? Was du nicht sagst. Ich dachte, ihr seid aus der Ukraine.*

“Wo ist da der Unterschied? Beiden hilft jetzt nicht mehr…”, lachte auf eigenem Witz Mordechai.

Sie tranken noch ein Glas und jeder verschwand zu seinen Interessen.




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (29.02.24, 18:08)
Erstaunlich, da geh ich mit, klingt wie eine dumme Show, kann aber sein.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram