Mit jedem Licht
Mit jedem Licht, das wir entzünden,
verbreitet sich ein milder Schein,
den wir wie keinen sonst empfinden:
Als träten Engel bei uns ein!
Der Lärm des Alltags ist vergessen,
die Eile, man vermisst sie kaum.
Wann haben wir zuletzt gesessen
traut miteinander bei dem Baum?
Als ob die Engel zu ihm sprechen,
geht jeder in sich ab und an,
vergisst die Sorgen und Gebrechen,
dass er den Klang vernehmen kann.
Der wundersame Klang der Stille –
und wenn er nur Sekunden währt –
wir spüren, es ist Gottes Wille,
wir werden, uns zum Heil, bekehrt!
Sogar die sonst kaum einmal beten,
sie falten ihre Hände auch,
damit die Engel näher treten,
bevor das Leuchten wird zu Rauch.
Mit jedem Lied, das wir nun singen,
geht leis die Tür im Herzen auf:
Die Engel können die Botschaft bringen,
eh sie entschweben himmelauf.
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Fassung II
Mit jedem Licht
Mit jedem Licht, das wir entzünden,
verbreitet sich ein milder Schein,
den wir wie keinen sonst empfinden:
Als träten Engel bei uns ein!
Der Lärm des Alltags sei vergessen,
die Eile, man vermisst sie nicht.
Wann haben wir zuletzt gesessen
so feierlich bei Kerzenlicht?
Als ob die Engel zu ihm sprechen,
geht jeder in sich dann und wann,
vergisst die Sorgen und Gebrechen,
dass er den Klang vernehmen kann:
Was mag dem Herzen er enthüllen?
Wenn er auch nur Minuten währt,
wir spüren darin Gottes Willen,
der uns das Innehalten lehrt.
Sogar wer sonst kaum einmal betet,
er faltet seine Hände auch,
sagt zu den Engeln: Näher tretet,
eh euer Glanz sich hebt als Rauch!
Mit jedem Liede, das wir singen,
wird’s licht im Herzen alsogleich:
So könnt ihr uns die Kunde bringen,
ihr Boten aus dem Himmelreich!