im traum ist ed mal donald trump erschienen
der saß im oval office und trank tee
herr herbst schaute durch die bürogardinen
auf ein recht leckres wildlachscanape
das wollte donald sich gerade greifen
herr herbst war aber schneller und griff zu
und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen
woraufhin donald fragte „WAS GRINST DU?“
„ICH GRINSE“ sprach herr herbst „ÜBER DIE TASSE
DIE DU DA GRADE VOR DIR STEHEN HAST
DAS IST JA MASSENWARE OHNE KLASSE
WAS DOCH NUN ABSOLUT NICHT ZU DIR PASST!“
„ICH WILL DAS MAL ALS KOMPLIMENT VERSTEHEN!“
sprach trump und ließ nun selbst ein grinsen sehen...
*
herr herbst sorgt ja als meister vom entkleiden
stets dafür dass sich massig baum entblößt
kaum einer kann das zwar im grunde leiden
doch weil's gegen gesetze nicht verstößt
die der natur und erde seit je eigen
fällt das echt herzlich wenig ins gewicht
herr herbst zwingt baum auf baum voll haut zu zeigen
und frühling wird's ne weile erst mal nicht
wo sich des laubbaums blätterkleid erneuert -
viel nadelbäume grinsen schadenfroh
obwohl manch nordmanntanne gleich beteuert
das sähe bloß so aus und wär' nicht so
man hätte mitgefühl mit nackten bäumen
die längst vom lenz als ihr'm bekleider träumen...
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natur erblickt den lenz stets mit begehren
oh alterslos ist er und wunderschön
nie käm’ ihr in den sinn ihm zu verwehren
ans werk in ihr ganz zauberhaft zu geh’n
ein lächeln ist sein antlitz am entfalten
das ruft ringsum begeisterung hervor
hat nie je runzeln wie die meisten alten
und alles reckt sich hin zu ihm empor
auch herzen können ihm nicht widerstehen
unwiderstehlich regt’s sich in der brust
man kann sie zueinander streben sehen
oh lenz du hort der liebe und der lust
wir müssen dich oft ziemlich lang entbehren
doch wissen : siegreich wirst du wiederkehren...
*
bei wintern ist oft schmalhans küchenmeister
das klima setzt sie quasi auf diät
ja früher war herr winter durchaus feister
da lag die welt viel öfter schneeverweht
zwar zieht er sich gern hin mit eiseskälte
doch selbst auf bergen geizt er schon mit schnee
des last mal kurzerhand einst bäume fällte
selbst diese zeiten scheinen längst passé
jung lenz kommt das bislang kaum recht zugute
obwohl sich seine zeichen mehr’n im land
herrn winter ist nach weichen nicht zumute
zugunsten von des frühlings blauem band -
ums „blaue band“ wetteiferten einst schiffe
da hat auch von jung lenz keine begriffe...
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nie hat ein versfuß hornhaut oder zehen
die gar verkrüppelt sind, auch nägel nicht,
und tritt sich einen dorn zudem beim gehen
insgleichen niemals ein - schon schweift's gedicht
hin zur antiken kunst und einem knaben
der zieht sich einen dorn aus seinem fuß *
den wir zumeist nur mal im auge haben
dank der bekannten schutzfunktion des schuhs
doch schuhe hat der knabe nicht getragen
das bildwerk stellt den DORNAUSZIEHER dar
wenngleich sich manche erbsenzähler fragen
ob je ein dorn im fuß gewesen war -
auf erbsenzählen kommt's hier an mitnichten
denn kunst braucht phantasie genau wie's dichten...
* https://de.wikipedia.org/wiki/Dornauszieher
*
der pegasus kriegt jede kurve locker
denn schließlich trabt er nicht nur nein er fliegt
und passt ein reimchen über betablocker
ist’s seine flugkunst mit an der das liegt
zu hohen blutdruck soll das mittel senken:
dann regt sich einer weitaus wen’ger auf
und vieles kann sein herze nicht mehr kränken
führt gar zu koronarem ausverkauf
davon wird landesweit so viel verschrieben
dass einem das schon sehr zu denken gibt
von sucht zu reden ist nicht übertrieben
wenn wer der’s lange nimmt nen affen schiebt
soll er einmal total darauf verzichten -
klappt sukzessive nur, ad hoc mitnichten...
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