Wolfsmond

Symbolgedicht zum Thema Horror

von  Kuschelmuschel

Wolfsmond

Im Wolfsmond spring ich mit dem Pack zur Jagd.
In meinen Adern kocht das Blut vor Gier
nach Leben, das ich nehmen will heut’ Nacht.

Ich fühl’ die Furcht der Beute mich beflügeln.
Der Biß zur Kehle bringt mir Kraft und Leben.
Und immer wieder zwingt mich dieser Rausch.

Der Herrscher bin ich an der Beute dann.
Das Pack, es beugt sich meinem heißen Blick.
Mit eingeklemmtem Schwanz weicht es zurück.

Am Morgen wach ich auf aus schwerem Traum.
Nur langsam weicht der Spuk mir aus dem Sinn.
Und fremd in meinem Körper scheint mein Geist.

Die Glieder schmerzen wie nach wildem Lauf.
Das Licht sticht mich im Auge wie ein Pfeil,
zerrissen wie von Dornen meine Haut!

Und mit Entsetzen höre ich die Menschen flüstern,
was heut’ gescheh’n sein soll in Vollmond-Nacht.
Ein Rudel Wölfe riß die Herde samt dem Hirten.

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Kommentare zu diesem Text

Gini (57)
(25.01.06)
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