Freie Radikale

Gedanken müssen weder gelebt werden noch persönliche Ansichten darstellen, aber sie können beißen.


Eine archivierte Kolumne von  Erdenreiter

Montag, 08. Dezember 2014, 02:52
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Die deutsche Mondlandung

Die Deutschen sind auf dem Mond gelandet, beziehungsweise die Rakete von Wernher von Braun und seinen Kollegen. Eine Weiterentwicklung der deutschen Vergeltungswaffen. Vielleicht erinnert sich noch jemand, eine westliche Feindnation zerstörte in Bombenteppichen zivile deutsche Städte, woraufhin die Vergeltungswaffen zum Einsatz kamen. Der größte Massenmord, im Vergleich zur dafür benötigten Zeit innerhalb derer drei Mal Bomben niederregneten, in der bekannten Geschichtsschreibung ist der Angriff auf Dresden. Bekannt aus Dokumentationen im Fernsehen, in denen die westlichen Helden betrauert werden, wenn ein böser wie deutscher Dämon es wagte, sie niederträchtig vom Himmel zu ballern, diese Engel, die scheinbar nur aufgrund ihres Glanzes ganze Städte in Flammen aufgehen ließen. Der Durchhaltewillen wurde dadurch natürlich gesteigert, denn was hatten die deutschen Satanen schon zu erwarten, wenn die Städte schon zu Asche werden, bevor die Feindnationen überhaupt in Deutschland sind, der Krieg von ihnen gewonnen wurde. Ja, da wird gekämpft, bis der letzte Nazi-Dämon gefallen ist, der seine Kartoffelkopf-Dämonenfamilie in Flammen aufgehen sah. Aber genug der deutschen Gräueltaten an friedliche, engelgleiche und Bombenteppich abwerfende Helden und deren Absicht ausschließlich Zivilisten zu ermorden, oder politisch korrekt gesagt, sanft zu entrücken. Da kann man froh sein, dass die Vergeltungswaffen nur hier und da überhaupt trafen, und für jeden dadurch getroffenen der Feindnation wurden ja schließlich zehntausende Dämonen-Familien friedlich kaputt gebombt. Welch eine Schande für Deutschland, dass die überlebenden Teufel ihre Städte wieder aufbauten. Da sollte man sich als Deutscher schämen, nicht im Schlamm zu leben oder in primitiven Hütten. Die Deutschen sollten ihre Städte lieber niederreißen, als die Schmach hinzunehmen, dass sie von Kriegsgenerations-Händen wieder aufgebaut wurden. Ihre Opas waren böse, denn sie hätten ja im Deutschen Reich auch Zivildienst machen können. Soviel zum Thema Vergeltungswaffe, aus der eine Mondrakete wurde, realisiert von resozialisierten Dämonen. Der zuvor ins All geschossene Sputnik war auch ein deutscher Erfolg, und von deutschen Wissenschaftlern in Russland umgesetzt. Dazu sagte dann der amerikanische Bob Hope, ich würde den russischen Wissenschaftlern gerne dazu gratulieren, aber ich spreche kein deutsch. An dem Space-Shuttle-Programm hatte so ein Brauner, sogar ein von Braun, Wernher, auch großen Anteil. Natürlich war er zuvor der Leiter vom Apollo-Programm, nachdem er den Orbiter ins All schickte. Man kann ja froh sein, dass diese übriggebliebenen entarteten wie deutschen Wissenschaftler mittlerweile das Gebäude verlassen haben, dahinschieden. Mit dem Ergebnis, dass das Space-Shuttle-Programm mittlerweile eingestellt wurde. Beim Nachfolgeprogramm und nach Jahrzehnten des Eierschaukelns kann man den amerikanischen Wissenschaftlern nur Glück wünschen, da sie keinen deutschen Wissenschaftler mehr fragen, höchstens channeln können. Mich würde es nicht wundern, wenn sie beim nächsten Versuch auf dem Mond zu landen, gar vorbeifliegen und oder explodieren. Wernher von Braun würde sich dabei vielleicht so etwas denken, wie, Ami, du Idiot.

"Wir möchten heute und vor diesem Hohen Haus im Namen der Regierung erklären, daß wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Rahmen der hohen soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Lande, zu Wasser und in der Luft gekämpft haben, anerkennen."
( Konrad Adenauer, 1952, Ehrenerklärung vor dem Bundestag )

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (08.12.14)
Oje, wieder ein Meisterwerk kauziger Polemik...

Was mich interessieren würde: Was bedeutet "jemanden channeln"? Dieses Eindeutschen (und konjugieren!) englischer Verben (z.B. "failen" für "scheitern" oder - recht drollig - "farmen" für plündern), oft auch Bullshit-Englisch (dort allerdings vor allem Susbtantive) genannt, kommt m.E. doch aus der Idiotenecke, um's mal deutlich zu sagen, und ist mit Sicherheit kein Zeichen deutscher Hochliteratur... Oder?

 EkkehartMittelberg (08.12.14)
Eine skurille Satire auf Legendenbildung. Ich möchte nicht wissen, wieviele das für Wahrheit halten und sich als die moralischen Sieger des Zweiten Weltkriegs fühlen.

 Erdenreiter (08.12.14)
Dieter_Rotmund
Das Wort Channel steht zum Beispiel auch im Duden, und die Herkunft, kann man dort lesen, ist lateinisch-französisch-englisch, und es bedeutet unter anderem Kanal. Channeln in deutscher Sprache könnte man vielleicht als etwas durch einen Kanal empfangen bezeichnen. Wenn man so will, eine Art Trancezustand, von mir aus eine temporäre Besessenheit und so weiter. Wer weiß, was es ist, für den könnte der entsprechende Satz in der Kolumne durchaus witzig sein.

 Dieter_Rotmund (09.12.14)
Achso. Übersetzt heißt es also:
"...da sie keinen deutschen Wissenschaftler mehr fragen, höchstens temporär besitzen können".

 Erdenreiter (09.12.14)
EkkehartMittelberg
Wernher von Braun sagte mal zumindest sinngemäß, man sollte die Militärindustrie durch eine Weltraumindustrie ersetzen. An sich kein schlechter Gedanke, und die Arbeitsplätze könnte man so auch zum großen Teil erhalten. In meinen Augen ist jeder Krieg Wahnsinn, und es gibt nur die Gattung Mensch, keine verschiedene Rassen.

 Erdenreiter (09.12.14)
Dieter_Rotmund
Wenn Du wirklich nicht weißt, was channeln bedeutet, dann google es doch nach. Du wirst ungefähr hundertvierzigtausend Ergebnisse finden. Ansonsten kannst Du auch, um Dir einen groben Überblick zu verschaffen, bei Wikipedia “Medium ( Personen )“ eingeben, und den dortigen Artikel lesen. Wenn Du dann weißt, was das Wort bedeutet, schaffst Du es vielleicht sogar, den Satz so umzuschreiben, dass es passt. Anscheinend hältst Du nicht viel davon Dich selbst zu informieren. Man könnte auch folgendes schreiben, da sie keinen deutschen Wissenschaftler mehr fragen können, höchstens in einer Sèance. Aber ob dir ein französisches Wort als Oberstrumpfbandführer der reinen deutschen Sprache besser gefällt, weiß wohl nur Dein Kleingeist, bei dem sich Spießigkeit und Unhöflichkeit die Waage halten

 Dieter_Rotmund (09.12.14)
Hossa, bemerke ich da einen gewissen verärgerten Unterton? Bitte nicht böse sein, mir geht's halt in erster Linie um Handwerkliches. Leider steht im Netz soviel Mist, dass sog. "googeln" oft keine Hilfe ist.

Dein Oberstrumpfbandführer

 Erdenreiter (12.12.14)
Oberstrumpfbandführer
Ärgern kannst Du mich nicht wirklich. Was das handwerkliche betrifft, experimentiere ich immer wieder gerne, und es gibt auch noch den Faktor Zeit. Googeln steht auch im Duden, und zumindest die Anführungszeichen würde ich persönlich bei diesem Wort weglassen. Nur mal so ein Gedanke.

“Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wußten nicht, daß Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.“
( Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften )

 Erdenreiter (13.12.14)
EkkehartMittelberg
Was dort über Wernher von Braun steht, bezieht sich auf die Realität. Ob er auch offiziell der Leiter vom Apollo-Programm war, weiß ich nicht. Auch den Orbiter hat er quasi ins All geschossen, nachdem die Amis in eigenen Versuchen gescheitert waren. Den Sputnik haben auch deutsche Wissenschaftler maßgeblich realisiert, was die Russen wohl kaum an die große Glocke gehangen haben. Was Bob Hope dazu gesagt hat, auch wenn er ein Comedian war, trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist ja eine Satire, und gewissen Dinge sind vereinfacht dargestellt. Ich beziehe mich dort auf Fakten, soweit ich darüber informiert bin. Die Bombenangriffe auf deutsche Städte hätten natürlich auch bei den Nürnberger Prozessen angeklagt werden müssen. Es war auch schon im Ersten Weltkrieg geplant zivile wie deutsche Städte zu bombardieren, doch war der Erste Weltkrieg schon vorbei, bevor die Engländer das realisieren konnten. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass man das im Allgemeinen weiß, und schreibe es nur hier, weil Du in Deinem Kommentar indirekt geschrieben hast, die Satire würde sich nicht auf die Wahrheit beziehen. Beim Projekt Paperclip haben viele ehemalige deutsche Wissenschaftler, Schwerstverbrecher, Massenmörder und so weiter für die Amis weitergeforscht. Wenn sich irgendwer als moralische Sieger des zweiten Weltkriegs empfindet, sei er in Deutschland, Großbritannien, Russland, Amerika oder sonst wo geboren, ist er wahrscheinlich nicht gut informiert, denn im zweiten Weltkrieg gab es keine Guten. Eugenik gab es zuvor schon in Großbritannien und den USA und war gesellschaftlich akzeptiert. In Deutschland wurden zum Beispiel ungefähr zweihunderttausend Menschen zwangssterilisiert, und in den USA ungefähr zweimillionen Menschen. Es galt als Wissenschaft, und scheinbar war ein Großteil den Menschheit dem Wahnsinn und der Gewalt verfallen.
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