Alle 439 Textkommentare von FRP

02.03.23 - Kommentar zum Text  Tiberius von  Graeculus: ""In den Tiber mit Tiberius!" - so sagte man sofort in Rom, als er endlich (so wurde es empfunden) tot war, wahrscheinlich ermordet vom Präfekten Macro, der Caligula gefällig sein wollte. Erträglich erscheint er mir nur durch seine irren Nachfolger Caligula und Nero. Dazwischen lag der milde, und etwas gerechtere Claudius, den ich favorisiere; freilich durch Ranke-Graves darin beeinflusst. "Ich, Claudius, Kaiser und Gott" ist großartig - das gilt auch für die Fernsehserie von 1976. Besonders widerwärtig an Tiberius war mir immer, dass er seine erste Frau Julia, die Tochter des Augustus, nach dessen Tod nicht nur nicht aus der Verbannung in Reggio Calabria zurückrief, sondern ihr sämtliche Zuwendungen strich, sodass sie schlußendlich an TBC und Hunger verendete. Vor der sexuellen Nachstellung des lüsternen Tiberius soll weder Knabe noch Oma sicher gewesen sein.  Schuld an allem ist freilich Livia, die Mutter des Tiberius. Denn Tiberius wollte eigentlich gar nicht Kaiser werden. Jedenfalls, wenn man Ranke-Graves folgt. Im leider unzugänglichen Garten des Großmeisterpalastes auf Rhodos (wo Tiberius einige Zeit zurückgezogen lebte) habe ich eine Statue mittels Teleobjektiv fotografiert, welche die seine sein könnte). So gedenkt man seiner wohl immer noch ein wenig, dort."

14.02.23 - Kommentar zum Text  Warum ich mit Thomas Bernhard auf Kriegsfuß stehe von  Graeculus: "Ach Graeculus, nun bin ich aber von Dir enttäuscht. "Alles ist nur ein Spaß gewesen", im Juweliergeschäft. Auch wenn es der Inhaber anders sah: Wittgensteins Neffe verlangte die Perle, soweit richtig. Welche eigentlich? "Die aus deiner Krone" - sagte er zum Inhaber. Und lachte und brach die Aktion ab. Warum unterschlägst du das? Willst Du ernsthaft Bernhard, der die braune Versumpfung der Österreicher, die ihre Beteiligung am Nazi-Regime niemals aufgearneitet haben, die sich, - als Land, - von Tätern zu Opfern stilisiert haben, so genial aufgezeigt hat, auf diese eine Sache reduzieren? Halt, du fandest noch etwas, was war es gleich noch? Er hat den Friedhof nie besucht. Na und? John Lennon war auch nie am Grab von Stuart Sutcliffe in Huyton (ich schon), und hat ihn doch zweifelsfrei (als Freund) abgöttisch geliebt. Manchmal hält man eben den Friedhof nicht aus, Punkt. Ich weiß etwas, sagte Bernhard, und verarbeitete seine Freundschaft mit Paul Wittgenstein literarisch. Ich weiß etwas, sagte Dr. Weimer, und offenbarte sein indiskrete Einsicht in eine fremde Krankenakte. Hätte literarisch interessant werden können, aber so nicht. Man muss Bernhard nicht mögen. Er übertrieb maßlos, schlug wild drauflos. Aber ihn auf einen Aspekt zu reduzieren ist einfach, verzeih: albern. Grotesk, Grotesk! P.S.: Ich weiß auch etwas: Ich hatte auch ein Kurzgespräch mit ihm, als er Mitte der 80er in unser Antiquariat in Leipzig, Grimmaische Straße, spazierte, im polnisch-ukrainischen Lammfell-Wildledermantel. Kommentar geändert am 14.02.2023 um 10:09 Uhr Kommentar geändert am 14.02.2023 um 10:27 Uhr Kommentar geändert am 14.02.2023 um 10:27 Uhr Kommentar geändert am 14.02.2023 um 10:30 Uhr"

17.09.23 - Kommentar zum Text  Warum ich ungerecht bin (17.09.2023) von  Hamlet: "Ich bin auch ungerecht. Zum Beispiel gegenüber Rilke, den ich nicht mag. Der Tod weint nicht. Wenn wir uns mitten im Leben wähnen / wagt er zu gähnen. So wäre ein Schuh draus geworden. ;-)"

01.08.16 - Kommentar zum Text  bayreuth wagner oper bühne von  harzgebirgler: "Doch Lohengrin mied Schwanen-Qual / Es schoß sein Vater: Parsifal."

31.03.22 - Kommentar zum Text  endlich: anklage gegen gil ofarim! von  harzgebirgler: "Die Anklageerhebung eines Staatsanwaltes bedeutet noch lange kein Urteil. Bis jetzt ist gar nichts bewiesen. Man hüte sich vor Unterstellungen, primitiven Hetzjagden, Vorverurteilungen. Zurückhaltung stände hier besser zu Gesicht als Beleidigungen und primitive Phrasen."

10.01.23 - Kommentar zum Text  WAGNER DIRIGIERT BEETHOVEN von  harzgebirgler: "Was viele nicht wissen: Erst Wagner machte Beethovens "Neunte" den Zeitgenossen erträglich. Sein Gefühl und seine moderaten Interpretationen verliehen dem Werk erst den letzten Schliff. "Verehrter Herr, Sie müssen erst Jahre bei mir in die Lehre gehen, ehe sie begreifen, dass sie von nichts eine Ahnung haben!" (Wagner zu einem Münchner Dirigenten)."

27.01.24 - Kommentar zum Text  DIE BLÖLDHEIT UND FRECHHEIT DER ZUWANDERUNGS- LÜGNER von  hermann8332: "Das Deutschland nicht das gesamte Leid der Welt tragen kann, ist klar. Ich leugne die Zuwanderung mitnichten - ich habe nur keine Panik davor. Wenn man aber gleichzeitig die ganze hetzende, neofaschistische Klientel hinaus expedieren würde - sagen wir, als Morgengruß an Putin nach Russland, - das wäre doch eine feine Sache."

21.01.24 - Kommentar zum Text  GSCHLAND - EIN DEMKORATIEKRÜPPEL von  hermann8332: "Meistens waren es heute Leute, welche Nazis und deren Sympathisanthen zeigen wollen, dass sie nicht das Volk repräsentieren. Welche der Welt zeigen wollen, das ein Großteil der Deutschen sich verwahrt gegen AfD, Rechtsruck und anderen braunen Spuk? Demokratiekrüppel - sind das nicht viel eher das rechte Gesocks der Hasser, Hetzer, und anderer niederträchtiger Schurken?"

08.04.13 - Kommentar zum Text  Fünf Aphorismen über die Lüge von  HerrSonnenschein: "Fast alle sind entweder ein wenig trivial, oder schon einmal so oder ähnlich dagewesen. Aber der hier: "Die ganze Wahrheit ist Teil einer Lüge." ist genial - weil philosophisch, und er hat, was ein guter Apho braucht - er perplext den Leser, zwingt zum Durchdenken auf mehreren Ebenen. Er negiert natürlich auch die Idee der Wahrheit, stellt anheim, ob Wahrheit nicht überhaupt nur subjektiv möglich wird, führt Pilatus so insgeheim mit sich, usw. Der Satz stellt geradezu das ganze Universum infrage - Kompliment dafür. Ich überlege noch - möglich wäre es auch so: "Auch die Lüge ist ein Teil der ganzen Wahrheit"? Oder so: "Wenn wir die sogenannte ganze Wahrheit wollen, bekommen wir auch die Lüge"."

29.12.13 - Kommentar zum Text  Über die magische Faszination der Sportart Fußball und ihrer tragischen Momente von  HerrSonnenschein: "Und sein Schicksal ist das Gegen-Pressing. Die Geburt war der Anstoß. Das Schicksal ist ein gnadenloser Trainer. Für manche ist der Platz unbespielbar, und sie besorgen sich eine rote Karte. Manchmal ist nichts Brauchbares mehr auf der Reservebank. Der Mensch selbst ist ein Auswechselspieler. Der Tod ist sein Abpfiff. Die Trauerfeier die Nachspiel-Zeit. Gott der Schiedsrichter. DeR Erbschein ein Spielbericht."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von FRP. Threads, in denen sich FRP an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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