KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Montag, 20. Juli 2015, 18:23
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Ich stehe voll hinter mir. Ein paar Ausreißer

468. Kolumne


Aphorismus - je kleiner das Fundament, umso größer das Dach der Deutung.

Ich stehe voll hinter mir. Das macht mich doppelt stark.

Wer mit Humor seinen Elfenbeinturm verteidigt, hat die richtige Wohnung.

Realisten sind die gläubigsten Menschen – sie glauben, was sie sehen.

Es liegt im Wesen der Frauen, so lange zu widersprechen, bis sie genau das sagen, was ER von Anfang an wollte.

Was ist schlimmer: Nie oder Immer?
Alles, Nichts oder Nimmer?

About Kant
Don’t ask, what your Kantry can’t do,
but what you can’t do for your Kantry,
Yes, we can’t!

Das ganze Leben ist die Inszenierung meines Sterbens.

Aus dem Paradies muss ich täglich fliehen, schon deswegen, weil ich es morgen wieder besuchen will, das Paradies, das ich mir baue. Wenn ich hineingehe, sehe ich eine Wüste. Dann aber fließen Ströme und wachsen Bäume an beiden Seiten des Rheins.
Wenn ich das Paradies verlasse, gehe ich in ein neues, ich merke, dass der Ort, den ich verließ, um ins Paradies zu gelangen, schon das Paradies war. Dann habe ich das Paradies gar nicht verlassen? Wenn wir es verlassen, war es unser Paradies. Wenn wir es fliehen, gewinnen wir unser Paradies immer wieder neu.

Die Mystiker sind die einzigen Weltveränderer mit Lustgewinn.

Vielleicht ist der antike Polytheismus menschengemäßer als alle neuere Theologie. Anders gesagt: Der antike Polytheismus formuliert den Atheismus am sinnlichsten.

Zufall und Möglichkeit. Ich bin ein Ergebnis der langen Weile, die Gott oder dem würfelnden Universum innewohnt. Bei so viel Zeit hätte ich die Chance für eine zweite Existenz.

Gott oder die Natur im Verhältnis zur Zeit. Die ‚Kreation’ des Menschen ist ein zufälliges Ergebnis, das mir als Wunder erscheint, weil die Wahrscheinlichkeit meiner Existenz so glaublich gering ist. Wenn Gott oder die Natur ewig ist, dann kann es mich ein zweites Mal geben. Ich lebe ein zweites Mal, ich kann mir sogar selber begegnen. Alles Denkbare kann sich ereignen.

Vita contemplativa. Immer schon war die Erschaffung einer ‚eigenen’ Welt (so gut es eben geht) ein Mittel, um die Welt (wie sie ist) zu ertragen. Es ist der für viele notwendige gesunde Eskapismus, insbesondere für jene, die für eine vita activa nur bedingt taugen, Dichter also, Künstler, vielleicht auch Liebende. So gesehen ist Paranoia geradezu ein Beweis für die Gesundheit eines Menschen. In der Tat: Dass wir sterben müssen, um gelebt zu haben, das ist der reine Wahnsinn, jedenfalls dann, wenn wir Sinn suchen in dem, was keinen Sinn hat: im Leben. Ergo: Immer schon ...

Die Poesie ist ein Versuch, der eisigen Logik zu entkommen, der so schön scheitert, dass er uns wärmt.

Verfeinerung. Meine geistige Enge muss ich immer wieder erringen um einer noch größeren Offenheit willen, die ich der Kunst entgegenbringe.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 EkkehartMittelberg (31.07.15)
Uli, deine Aphorismen sind alle anregend, aber es sind zu viele, zumal du unterschiedliche Themen ansprichst. Es wird einem schwindlig.
Du solltest die Aphorismen beziffern, weil ohne dies der Bezug zu umständlich ist.
Ich konzentriere ich für heute auf 1-5
zu 1: ja
zu 2: Wer voll hinter sich steht und dennoch Kritik verarbeitet, ist dreifach stark
zu 3: ja zu 4: Das glaube ich nicht, denn was man nicht sieht, verlangt einen intensiveren Glauben.
zu 5. Diese Kunst des Widerspruchs beherrschen auch Männer.

 EkkehartMittelberg (31.07.15)
Ich sehe gerade, dass Kommentatoren hier nicht die Möglichkeit haben, Flüchtigkeitsfehler zu korrigieren. Vielleicht kann der Webmaster das ändern.

 loslosch (31.07.15)
zu den realisten: der gegensatz ist schief. der von seinen ideen getragene ist meist der gläubigere. richtig ist, dass das, was man sieht, allein keine sichere basis bietet. manche sehen nur, was sie sehen wollen. (das war wohl ein ausreißer.)

about kant: da wurde kennedy auf die schippe genommen. (kan-n-t-e ich nicht.)

die nr. 1 ist auch meine nr. 1.
Graeculus (69)
(31.07.15)
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