Joseph Roth:

Der Vorzugsschüler

Novelle


Eine Rezension von  Mondscheinsonate
veröffentlicht am 04.04.23

Tja, wie beschreibt man den Inhalt einer Novelle, die nur 30 Seitchen hat, ohne zuviel zu verraten. Am Besten gar nicht. Nur mein Gefühl, das kann ich beschreiben: Empörung. Zunehmende Empörung kam während des Lesens auf. Die meisterhaft geschriebene und klar durchkomponierte Novelle Roths, 1916 veröffentlicht, hat zwischen den Zeilen den Charme Wiens. Natürlich habe ich Heimvorteil, besonders im Stadtpark, wenn der Flieder blüht, aber auch der Nichtwiener, die Nichtwienerin finden sich zurecht. 
Wie heißt es so schön in Falcos "Out of the Dark" :"Muss ich denn sterben, um zu leben?", Anscheinend. Einmal wird kurz eine Erregung gespürt. 
Was nimmt man mit? Mit Witz, Charme und Humor kommt man vielleicht nicht zu jedem Ziel, aber man spürt sich wenigstens noch. 
Während dieser Novelle kann man keinen Satz aufhören, hat sie schnell durchgelesen, aber sie hallt noch lange in einem nach. Ein Meisterwerk!
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Kommentare zu dieser Rezension


 Dieter_Rotmund (10.04.24, 09:50)
Kenne von Roth nur den Radetzkymarsch. Ist der Vorzugsschüler auch so morbide?

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