Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Dienstag, 28. September 2010
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Späte Väter -dumme und kranke Kinder?

von  AlmaMarieSchneider


Seit Jahren scheint sich gerade in Industrienationen ein Trend zu bestätigen. Über 40% der Männer sind bereits über 35 Jahre alt wenn sie Vater werden und stetig steigt die Anzahl der Männer, die dabei bereits über 50 Jahre und älter sind.

Gilt bei Frauen eine späte Mutterschaft als riskant, denn die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit dem Down-Syndrom zur Welt zu bringen ist sehr hoch, werden späte Väter allenfalls als spleenig angesehen. Dabei zeigen neueste Studien ein alarmierendes Ergebnis.
Eine australische Studie verdeutlicht, dass Kinder später Väter ab 50 Jahren, in Intelligenztests weitaus schlechter abschneiden als Kinder junger Väter.
Der Arzt Wilhelm Weinberg wies schon 1912 nach, dass Skelettbildungsstörungen häufig die zuletzt geborenen Kinder einer Familie betreffen. Seine Vermutung, dass das Alter des Vaters damit zusammenhängt, wurde inzwischen bestätigt. Doch damit nicht genug.
Bei Vätern über 50ig liegt das Risiko für Autismus und Schizophrenie bei Kindern genauso hoch wie das Down-Syndrom bei Frauen über 35 Jahren, nämlich 1:200.
Ob ein Sohn die Blutgerinnungsstörung Hämophile A von seiner Mutter erbt, hängt vom Alter des Vaters der Mutter ab. So entsteht ein Generationenproblem. Zudem leiden Kinder später Väter häufiger unter seelischen Störungen wie Depressionen.

Doch wie verhält es sich mit dem Argument: „Späte Väter sind die besseren Väter?“
Auch hier eine glatte Fehleinschätzung. Welcher 63 jährige Mann mag schon gerne mit seinem Sohn ausgelassen auf dem Bolzplatz toben oder große Radtouren mit Zelt und Minimalausrüstung unternehmen. Benötigt er doch den Rucksack schon allein für seine Medikamente und Notapotheke. In einem Klettergarten muss sich der Sprössling dann endgültig alleine durchschlagen, denn Kniescheiben, Rückgrat und Gelenke wollen nicht mehr so richtig und zudem ist da immer dieser Schwindel.
Nein, diese Väter kümmern sich eher in Opa-Manier um ihre Kinder und schieben sie möglichst schnell wieder an ihre jungen Mütter ab.

Der Egoismus, es noch einmal in hohem Alter mit der Zeugung eines Kindes allen zeigen zu müssen was für ein Kerl man doch ist, kostet diesen Kindern auch das dringend benötigte Vorbild. Denn welch ein Vaterbild wird sie prägen?
Wird ein Mann mit 55 Jahren Vater, bietet er seinem 10 jährigen Sohn keinen kraftstrotzenden über alle Lebenslagen erhabenen Vater, sondern einen nicht arbeitenden, über seine Gebrechen jammernden Alten, der Lärm und Rummel nicht verträgt. Geburtstage werden daher ins Mc Donalds verlegt. Freunde der Kinder sind ebenfalls zu anstrengend. Dass für Geld gearbeitet werden muss werden diese Kinder bewusst kaum kennen lernen. Geld ist einfach da.
Die Mutter sieht im Vater eher den Geldsack. Diese Sichtweise wird von Kindern oft sehr schnell übernommen. Ist der Vater 75 bietet er seinem zwanzig jährigem Nachwuchs schon fast ein jämmerliches Bild. Die Mutter lernen diese Kinder eher als Fremdgängerin kennen, die ihren jungen Freund kaum mehr verheimlicht.
Stirbt dann der Vater, gibt es zumindest eine lebenslange Rente für die junge Frau, sofern sie nicht wieder heiratet und Waisenrente bis 27 Jahre für die Kinder.

Im Prinzip hinterlassen diese späten Väter auch ein soziales Problem. Arbeiten bis 67, damit dem Trend folgend, immer mehr junge Frauen in die Rentenkasse greifen können?

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

kinderspiel (46)
(28.09.10)
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 AlmaMarieSchneider (28.09.10)
@LudwigJanssen
Da mag schon eine persönliche Wertung meinerseits dabei sein. Mein Vater war nun einmal auch zwanzig Jahre älter als meine Mutter.
Ich fand das als Kind nicht besonders toll, nur so einmal nebenbei bemerkt. Er fiel aber noch nicht in jene Gruppe, die zudem noch andere Probleme auf ihre Kinder bürden um des eigenen Egoismus willen.

 AlmaMarieSchneider (28.09.10)
@kinderspiel
Was ist schon zeitgemäß? Eine gerne strapazierte Ausrede für Rücksichtslosigkeit und Eigensucht. Frauen oder Männerbilder stützen sich hauptsächlich auf Wünsche und Forderungen.

 BrigitteG (28.09.10)
Diese Kolumne provoziert, das ist mal klar *g*.

Ich finde es grundsätzlich problematisch, wenn Menschen erst extrem spät Kinder bekommen. Da ist es mir wurscht, ob bescheuerte italienische Ärzte einer 62jährigen helfen, Mutter zu werden, oder ob es ein 62jähriger Mann ist, der Vater wird.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass die Wahrscheinlichkeit von gesundheitlichen Problemen da bei Kindern höher sein kann (ohne dass ich Untersuchungen kenne).

Außerdem denke ich schon, dass man normalerweise mit 35 bessere Nerven hat und eine bessere Kondition als mit 65. Dafür kann man vielleicht mit 65 mehr Lebenserfahrung für sich nutzen. - Das Dumme ist nur, dass Kinder Eltern mit guten Nerven brauchen, und, wenn sie klein sind, eine gute Kondition den Eltern auch hilft *g*.

Die Männer mit den 30 Jahre jüngeren Frauen sehe ich hauptsächlich im Promi-Bereich, in meiner persönlichen Umgebung gibt es höchstens ein paar Jahre Unterschied zwischen Partnern. Und bei den Promis ist es ein nüchterner Handel: die junge Frau erhält Beachtung, genießt das Vermögen und die Macht ihres Mannes, das Eintreten in die "feinen" Kreise, während der Mann sich bei einer so jungen Frau jugendlicher fühlt und sie gerne stolz vorzeigt. Ich denke nicht, dass ein 65jähriger kleiner Finanzbeamter an die langbeinige 30jährige Blondine rankommt...

Die Witwen von heute haben kein automatisches Recht auf Witwenrente mehr - das eigene Einkommen wird natürlich angerechnet, wenn es ein Minimum überschreitet. Für Witwer gilt das Entsprechende.

 Lala (28.09.10)
Und ob all dieser unberechenbaren und kruden Scheiße, erfand die Natur den Menschen. Einmal musste ja auch Schluss sein mit Würfelmeteoriten, Würfelgenen und Faunenschnitten wovon ein terrestrisches Lebewesen seit Milliarden Jahren, lange bevor Papa Affe zu den Sternen schaute, nur Alpträume bekommen kann.

Ob dieser Unwägbarkeiten erschuf sie ihn, damit er – in der Sekunde in der er herrschen darf - die Genetik und alles andere erfinde - sowie eine regulierte und erfolgreiche Vermehrung.

Die Schönheit einer Gleichung findet sich auch in Paaren wie: Adenin und Thymin, Cytosin und Guanin. Da muss niemand mehr: „Darf ich bitten?“ afuflegen. Natur? Ficken auf Teufel komm raus, weil es weiter gehen muss? Das ist ein alter Sack und ein alter Hut dazu. Den nehm’ ich jetzt. Amen.

 AlmaMarieSchneider (28.09.10)
Natürlich soll die Kolumne provozieren, denn nicht alles was möglich ist, ist auch gut.
Nichts dagegen wenn ein alter Mann sich eine junge Frau nimmt oder umgekehrt, doch das Risiko sollten nicht die Kinder tragen müssen. Um die kümmerten sich dann in der Regel zwangsrekrutierte Zivis oder unter Zeitmangel leidendes Personal kirchlicher Einrichtungen.
Wie es hier weitergehen soll, weiß sowieso im Moment niemand. Zivis wird es bald nur noch wenige bis keine mehr geben.

 star (28.09.10)
Nein, diese Väter kümmern sich eher in Opa-Manier um ihre Kinder und schieben sie möglichst schnell wieder an ihre jungen Mütter ab.
stammt nochmal aus welcher Studie?

 AlmaMarieSchneider (29.09.10)
@star
dafür brauchts keine Studie, das ist selbst erlebte Wahrheit.

 star (18.10.10)
dafür brauchts keine Studie, das ist selbst erlebte Wahrheit.

Für deine Aussage im Text braucht es keine selbsterlebte Wahrheit. Die kann man in jedem Fall so hinstellen, wenn man einen provokanten Text schreiben möchte, was legitim ist. Das es Schwachsinn ist, aufgrund deiner Wahrheit tatsächlich eine solche Aussage zu treffen, dachte ich wäre dir bewusst. Bin mir da aber leider nicht mehr sicher.

 AlmaMarieSchneider (20.10.10)
@star
Sind sich die meisten Männer nicht! Aber sie tun das was sie immer tun. Ich bin mir da sicher!

 star (02.11.10)
Die meisten Männer sind sich nicht sicher. Mh, ok, kann gut sein. Womit? Egal. Die Männer, die meisten, tun das, was sie immer tun. Was? Auch egal. Irgendwas eben, was du sicher weißt. Wolltest Du mir irgendwas sagen mit dem Komm?
Männer sind eh schlechte Väter, ist doch für viele erlebte Wahrheit.
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