Dach-Phantasien

Text zum Thema Wirklichkeit

von  Prinky

Es ist später Abend, als ich auf der Dachkante des alten Herrenhauses stehe.
Die Allee da unten, vom Haus wegführend, ist weit und schwach beleuchtet. Und dennoch ist es irgendwie kein Kontrast zum ewiglangen, nächtigen Sternenhimmel.
Meine Blicke schweifen hin zu den Sternen, und sehnen sich nach Abenteuer. Fernsehen ist Fernsehen, gut, aber vielleicht ist die Phantasie mancher Autoren ja doch eine Art von träumender Warnehmung. Und wenn dies so wäre, wünschte ich mir, ich wüßte wo das Sternentor aus der Serie Stargate steht. Phantastische Reisen zu anderern Welten könnte ich so unternehmen, und irgendwie der Held einer nicht wissenden, für sie dummen Bevölkerung sein.
Wenn ich jedoch eher an Star Trek denke, wünschte ich mir einen Ausflug nach Riesa. Dort, wo Träume, auch gerade die in sexueller Hinsicht, erfüllt werden. Tja...Männer!
Ein Abenteuer würde ich lieber auf Ferenginar denn auf Kronos erleben, denn irgendwie sind mir die Klingonen dann doch zu extrem. Ehre - Mut und Stärke sind zwar keine schlechten Eigenschaften, doch im Übermaß, gerade wie diese "erfundenen"
Wesen sie haben, wirkt diese ganze Sache dann doch etwas zu extrem.

Ich bewege mich selten, bin wie verzaubert von einer Idee. Aber äußere ich sie, werde ich ja doch als Spinner angefeindet.
Es ist herrlich zu träumen, der Wirklichkeit die Zügel zu lockern, und die eigene Traumwelt für sich selber wahr werden zu lassen.

Zeitreisen sind auch ein besonderes Thema. Wie schön Dinge ungeschehen machen zu können. Und doch...Phantasie!?
Schon heute halten es Wissenschaftler durchaus für möglich Zeitreisen zu begehen, nur...
Eher wird man in die Vergangenheit reisen können, weil diese schon geschehen ist, während die Zukunft noch ungeschrieben ist. Doch für irgendjemanden, der hier lebt, nur hundert Jahre später, ist meine Zukunft eben seine Vergangenheit, und dieses wiederum macht Zeitreisen und die macht des Möglichen wieder sehr fraglich. Ich glaube nicht, daß es unmöglich ist, aber ich glaube auch, daß die Chance zur Behebung von Zeitschäden unmöglich ist, weil man ansonsten auch die Realitäten verändern würde.
Und wir leben nunmal in einer von vielen Realitäten.
Hindere ich meinen besten Freund daran in der Vergangenheit seine jetzige Ex-Frau zu heiraten, so verändere ich seine jetzige Gegenwart. Sprich,
seine zwei Kinder wären jetzt nicht da. Jedenfalls nicht diese, die er mit ihr zeugte, und seine Tochter hätte so niemals einen Unfall verschuldet, bei dem eine 82 jährige Frau getötet wurde. Diese widerum hätte ebenfalls, hätte sie überlebt, noch Entscheidungen getroffen, die so nicht geschahen.
Wie auch immer...Schwierig!
Das würde mich aber nicht davon abhalten, mich auf die Titanic zu versetzen. Am besten in die Nacht zum 13. April. So hätte ich noch 24 Stunden, um mich umzusehen, das alles mit dem Bewußtsein, daß schon 24 Stunden alles anders wäre.
Man sagt mir, ich wäre morbide. Ja!

Aber ich bin nicht so morbide, um hier runterzuspringen, und um somit Nahtodeserfahrungen zu machen. Denn diese sind mir, wenn ich Pech habe, zu endgültig.


Anmerkung von Prinky:

Phantasien sind wichtig, doch noch wichtiger ist das Wissen phantasievoll zu sein.

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