Walpurgisnacht

Gedankengedicht zum Thema Wahrnehmung

von  anna-minnari

Walpurgisnacht


Als Goethe hier vor vielen Jahren
zu Fuß den Brocken hat erklommen,
sah er den Harz in seiner Pracht
und war davon äußerst benommen.
Gespenstisch sah'n am Brockenwipfl
verschneite Krüppelfichten drein
und aus der Wolken dichte Decke
brach ein erster gold'ner Strahl in das Gehölz hinein.
Goethes Blick erstaunt 'gen Himmel
dort flogen Schatten wie von Graus
ein Schauder fuhr ihm durch den Körper:
Satan? Hexen? Oder doch nur die letzte Fledermaus?
Ein schriller Ton durchbrach die Lüfte.
War's ein Pfeifen, oder war es gar ein Schrei?
Ein tiefer Atemzug hob seinen Brustkorb
da fiel's ihm ein „heut ist der 1. Mai“!
Seitdem aus Goethes Faust das Gretchen lacht:
Jedes Jahr an diesem Tag – im Harz ist die Walpurgisnacht.


Anmerkung von anna-minnari:

Dieses Gedicht entstand, als ich im Harz die Walpurgisnacht erlebte und den Brocken erklomm, ich hatte das Glück entsprechendes Wetter zu genießen. Dieser Berg ist schon manchmal mystisch

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