Bibelsalat.

Innerer Monolog zum Thema Medien

von  franky

*

Nach letzten Berichten ist die Bibel in den Ausstand getreten.
Dafür sind einige Zeitungsausschnitte an die Stelle gebrescht.
I betupf und bei gestrichen.
Ab und Aufsätze, fett und mager Gedrucktes.
Ich schneide jeden Buchstaben auseinander,
verrüre sie zu einem Brei, 
so lange bis ich damit ein
Pater Noster formen kann.
Da wird sich der lebendige Geist der Zeitung dagegen wehren.
Ich mische mit Nachdruck und wenn ich jeden Stab
einzeln an den Haaren herbei buchstabieren muß. 

Zerkauter Frieden, ungenießbar wie welkes Laub.
Zu dämlich für einen anständigen Friedensalat.
Blankgefegte Aussagen,
wo man keine Laus mehr dahinter verstecken könnte.
Ein Haar krümmt sich nur so lange,
bis es aus der Glatze fällt.

Der Daumendreher lutscht an seiner mißratenen Nase,
es gilt sich an etwas zu erinnern,
was er lieber nicht gesagt hätte.
Aus solchen Beiträgen knete ich ein gläubiges Gebet,
das auch zum Himmel aufsteigt
und dort erhört werden kann. 

© F. Puschnik

*


Anmerkung von franky:

Brief an die Glaubensverdrossenen.

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