Der Hilfeschrei

Tagebuch zum Thema Missbrauch

von  fuchur

Der Hilfeschrei bleibt ungehört

Der Hilfeschrei bleibt ungehört,
zu viel Trubel drumherum,
die Kinderseele wird zerstört,
die Augen leer, der Mund bleibt stumm.

Ich sende immer mehr Signale,
doch sie bleiben ungeseh’n,
trostlos dunkel sind die Tage,
wie oft wird es noch gescheh’n?

Ohne Rücksicht auf mein Leben,
lediglich aus Eigennutz,
ist er dabei mir alles zu nehmen,
und ich finde nirgends Schutz.

Dass ein Mensch auch so sein kann,
hab’ nie im Leben ich geglaubt,
wenn ich ihn seh’, mein Herz wird bang’,
dabei hab’ ich ihm stets vertraut.

Viele Jahre sind vergangen,
voller Kummer, Schmerz und Pein,
ich lass’ mich nicht mehr von ihm fangen,
doch werd’ ich je wie vor ihm sein?

Seelenschmerzen gibt’s noch immer,
man sagt die Zeit heilt alle Wunden,
ich mag bis heut’ kein dunkles Zimmer,
hab’ lang’ noch nicht mich selbst gefunden.

Um mich herum sind dicke Mauern,
ein Schutzwall - von mir selbst gemacht,
zaghaft kann ich um mich trauern,
zaghaft sehen, was ich geschafft.

Manchmal quälen dunkle Träume,
Schreie, die mich selbst erschrecken,
in mir da sind versteckte Räume,
die es gilt noch zu entdecken.

In mir da gibt’s ein kleines Wesen,
zärtlich, sanft und voll Gefühl,
ich fange an in ihm zu lesen,
nach außen bin ich noch recht kühl.


Liebe, Wärme und Vertrauen,
all dies hat dieses kleine Kind,
ich möcht’ so gerne darauf bauen,
möcht’ manchmal ziehen mit dem Wind.

Kleine Schritte in mein Leben,
das mir anfangs Angst einflößte,
mich selber langsam anzunehmen,
das ist für mich das Allergrößte.

Das Wissen es geht immer weiter,
so vieles gibt’s noch zu entdecken,
macht manchmal glücklich mich und heiter,
ich brauch’ mich nicht mehr zu verstecken.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

FranziskaGabriel (44)
(13.05.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 fuchur meinte dazu am 14.05.08:
Hallo Gabi,

auch hierfür "Danke". Die Hilfe eines Fremden habe ich lange Jahre in Anspruch genommen, nachdem meine Seele mich zu diesem Schritt "gezwungen" hat. Frieden werde ich nicht finden; aber die Chance auf ein relativ normales Leben habe ich wahrgenommen.

LG,
fuchur
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram