10. Strophe

Text

von  ManMan

10
Gern trüge ich sie stets auf meinen Armen
gern sagt ich einfach: du bist mein
du und die Sorge um dein Wohlergehen.

Doch mangelt es dazu nicht nur an Kraft
und an Fortune, um reich zu sein:
vielmehr ist sie auch alles andere als ein Frauchen
das sich einfach tragen ließe!

Aber die Bank, bei der sie hinterm Schalter stand
mit strengem Blick  -Sie wissen schon-
hat die Filiale aufgegeben
und Vanessa auch.

Das war’s, warum sie sich entschloss
Geld zu verdienen als Bedienerin im Stadtcafé.
Sie hat die Stelle gleich bekommen.

Ein schwarzes Kleid trägt sie mit weißer Schürze
die langen Haare hochgesteckt zu einem Ball
der sich bewegt, sobald sie sich nach vorn neigt
und dem Gast den Teller zuschiebt
oder den Kaffee.

Hier fühle ich mich wohl, in ihrer Nähe
hier bleib ich gern, verbringe mehr Zeit im Café
als je in meinem Leben.

Dabei liegt vor mir stets ein Block zum Schreiben
um einen Einfall festzuhalten
die zündende Idee vielleicht...

Und Vanessa, die Geliebte
wacht über mich.

Kaum setzt sich ein junges Mädchen
auf den freien Stuhl am Tisch
zeigt sie ihm hemmungslos
wie unerwünscht es ist.

Warum denn die Bedienerin
so finster dreinschaue?

Kann ich es wissen? tu ich arglos.
Manche Frau ist eben gar nicht nett zu mir!
Gekonnt schlag ich die Augendeckel nieder
und rücke näher an die Kleine ran

beug’ mich vor, um ihre Brosche zu betrachten,
greif’ nur mal eben mit der Hand danach...

... da fragt schon hinter meinem Rücken
eine ungewöhnlich scharfe Stimme
ob sie vielleicht die Rechnung wünsche?
Und? Sie zahlt gleich, ohne auch nur zu murren!

Solchen Eindruck  macht meine Geliebte!

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