17. Strophe

Text

von  ManMan

17
Der Tod war da. Er holte Pico und
bewahrte ihn vor langen Qualen:
ein Krebsgeschwür im Bauch.

Der Tierarzt spritzte ihn
wir beide saßen neben seinem Korb
als er zum letzten Mal die braunen Augen rollte.

Vanessa weint und klagt
sie hat ihn sehr gemocht.

Mir trägt sie auf, ihn zu bestatten
am Waldrand unter einem Stein
wo sommers weiße Beerenblüten wuchern.

Willst du nicht einen neuen Hund?
Sie zögert, doch dann siegt das Leben und
sie sucht in einer Zeitung nach Ersatz.

Mischlinge und Dalmatiner findet sie
Terrier und Rauhaardackel
nur in gute Hände abzugeben
Bernhardiner, Schäferhunde, Collies:
alles wird erwogen und dann doch verworfen.
Es braucht noch seine Zeit.

Am Abend möchte sie allein sein
doch am nächsten Morgen holt ihr Anruf mich
aus tiefstem Schlaf. Sie habe sich entschieden.

Also fahren wir aufs Land, noch zu zweit
aber auf der Rückfahrt trägt sie
einen kleinen, schwarzen Pudel auf dem Schoß.

Sally soll die Kleine heißen
fiept noch voller Angst und fühlt sich
trotz des Streichelns gar nicht heimisch.

Frauchen stellt ihr einen Korb bereit
ihren neuen Schlafplatz. Ach, wie ihre Augen leuchten!
Sie braucht mehr zu ihrem Glück, als ich ihr bieten kann.

Du bist nachdenklich, nicht wahr?
Sie setzt den Hund in seinen Korb
kommt her, legt mir die Hände um den Hals.

Es ist ganz still im Haus, und während Sally’s
große Hundeaugen staunend zusehn
gibt mir ihr Frauchen einen zarten Kuss.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(15.07.08)
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 Dieter_Rotmund (19.10.18)
Mit Deppenapostroph.

Guten Abend allerseits.
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