19. Juni: Morgenstund hat Gold im Mund?

Tagebuch

von  Raggiodisole

Morgenstund hat Gold im Mund? Und das gerade heute, wo wir ja ausschlafen wollten. Es ist 7:30 Uhr und ich kann nicht mehr schlafen, also nütze ich die Zeit, um meine Tagebuchaufzeichnungen weiter zu führen.
Wie auch im Vorjahr ist der Morgen verregnet und irgendwie ärgere ich mich, dass wir nicht doch den Bus um 8:20 Uhr nehmen. Vielleicht ist ja das Wetter in Santiago besser. Aber Lukas hat schlecht geschlafen und jetzt büselt er grad so gut. Ich werd mal schauen, ob ich unten im Restaurant einen Kaffee bekomme.
Si crees que puedes, tienes razión.
Si crees, que no puedes,
tambien tienes razión.

Wenn du glaubst, du kannst es, hast du Recht.
Wenn du glaubst, du kannst es nicht, hast du auch Recht.

Wie man es dreht und wendet, man hat immer recht.


Ayer es historia,
mañana es todavia un segreto,
el presente, un regalo.

Das Gestern ist Geschichte,
das Morgen ist noch ein Geheimnis,
das Heute ist ein Geschenk.

Und genau so hab ich den heutigen Tag dann doch noch empfinden können, als großes Geschenk.
Ich hab meinen Kaffee bekommen und nachdem ich Lukas um 9 Uhr geweckt habe, hab ich dann mit ihm gefrühstückt und la mochila gepackt. Bis zur Abfahrt des Busses hatten wir noch Zeit und wir haben uns im Fernsehen „Alarm für Kobra 11“ auf Spanisch angeschaut.
Als wir zur Bushaltestelle gehen regnet es immer noch und es sind schon sehr viele Pilger da, die wieder nach Santiago zurück wollen. Reinhard verabschiedet seine Pilgergefährten, er bleibt noch ein paar Tage hier am Meer. Zum Glück kommt ein Stockbus, der alle Pilger aufnehmen kann, sodass niemand hier bleiben muss.
In Santiago angekommen ruf ich bei der Señora an und sie hat noch ein Zimmer frei für uns.
Auf dem Weg zu ihr fallen wir beim Burgerking ein und stärken uns erst einmal.
Im Zimmer wird erstmal geduscht und dann machen wir aus auf Weihbrunnkesselsuche, schließlich hab ich Gitti versprochen, für ihre Tante Martha einen ganz bestimmten Weihbrunnkessel mit zu bringen.
Wir treffen „Rimini“ noch einmal, und den Franzosen, der in Sarria mit uns im Zimmer war. Als uns der Hunger überkommt machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und bleiben schließlich beim Kebabladen hängen. Es gibt ja nicht nur Kebab, sondern eine kleine, aber feine Speisekarte mit Grillgerichten und asiatischen Köstlichkeiten und wir bestellen Hühnerspieß mit Reis und Salat. Lukas sitzt mit Blick auf die Straße, er möchte „Rimini“ so gern noch einmal treffen. Alessandro sieht er zwar nicht, dafür aber Roberta. Wir freuen uns, sie noch einmal zu sehen und laden sie ein, mit uns zu essen. Schnell vergeht die Zeit und schließlich trennen wir uns. Roberta fährt morgen früh nach Valladolid.
Wir werden morgen Vormittag in aller Ruhe packen und dann noch
einmal in die Pilgermesse gehen, bevor wir zum Flughafen fahren.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram