Haare-Mär

Märchen zum Thema Erlösung

von  Feuervogel

Die Türen waren mit den Jahren verwittert, es gab keine Ausgänge mehr. Es gab kein Entrinnen.

Sie saß da, starrte durch das Fenster in die Tiefe. Ein unglaublicher Abgrund der dort lauernd sich nach ihr ausstreckte.

Sie wusste, wenn sie spränge, dann fiele sie in ihr eigenes bodenloses Nichts.

So saß sie da, starrte und begann damit auf die tägliche Rasur zu verzichten. Ab sofort ließ sie ihre Schamhaare wachsen und wachsen und wachsen, immer weiter einfach wachsen und wachsen, ewig, lang, länger am längsten.

Sie wuchsen und kräuselten sich, krochen an den Wänden entlang, legten sich um Blumentöpfe und alte Bücher. Sie schimmerten schwarz seidig und wogten durch ihr Räume der einsamen Leidenschaften.

Sie wuchsen bis zu dem Tag, an dem er kommen und rufen würde

Ra-pussi, Ra-pussi, wirf dein Haar herunter...


Michaela Möller

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Kommentare zu diesem Text

Lehmfigur (46)
(09.10.08)
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 Feuervogel meinte dazu am 09.10.08:
Na, von dir nehm ich das dankbar als Kompliment entgegen....
Endlich mal einer der ein gutes "Gespür" für mich hat, der mich entdeckt hinter den Zeilen!....JUhuuuuuuuu....
Lehmfigur (46) antwortete darauf am 10.10.08:
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 Feuervogel schrieb daraufhin am 10.10.08:
...stimmt....grins....
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