Der Junior-Job

Erzählung zum Thema Macht

von  Mutter

Ich nehme noch einen Schluck aus dem Wasserglas und versuche, die schmutzigen Flecken darauf zu ignorieren. Mein Gegenüber scheinen Schmutz und Dreck nicht zu stören. Kein Wunder – es ist sein Dreck.
Ich kenne nicht mal seinen richtigen Namen – der ist unwichtig. Mister Dougherty hat ihn ‚Filius’ genannt. Ich glaube kaum, dass er der Sohn von Mister Dougherty ist. Irgendjemandes Sohn wird er sein. Jemand, der wichtig genug ist, damit Mister Dougherty ihm einen Gefallen schuldet, und jemand, der genug Geld hat, um mich zu bezahlen.

Ich bin ein hatchet man. Ich mache die Drecksarbeit. Ich mache alles – für jeden, für den richtigen Preis.
Fast alles. Bei Mord hört der Spaß auf. Bis zu dem Augenblick, wenn du deinen letzten leisen Atemzug aushauchst, bis dahin tue ich dir alles an. Solange jemand genug Kohle bezahlt. Ich breche dir beide Beine, kugele dir einen Arm aus oder ich schmeiße dich im Winter von der Oberbaumbrücke.
Ich sorge dafür, dass du deinen Job verlierst oder deine Frau dich verlässt, und ich bin der Grund, warum auf der Arbeit niemand mehr mit dir spricht.
Wie gesagt, ich töte nicht für Geld.
Es ist nicht so, dass bei meiner Arbeit nicht mal jemand zu Tode kommen würde. Aber dann ist das Notwehr, ein Unfall oder Pech. Ich nehme keine Kohle, um jemanden endgültig fertig zu machen – ich bin kein Hitman.
Mir ist klar, dass es sich bei dieser selbst auferlegten Einschränkung um eine bodenlose Doppelmoral handelt. Ob ich niemanden für Geld töte, oder ausschließlich nachts einen Mord begehe, oder nie mehr als eine Person töte oder nur, wenn ich gelbe Handschuhe trage – das sind alles willkürliche Grenzen, die moralisch keinerlei Sinn machen. Das ist mein geas.*
Ich hatte keinerlei Interesse daran, herauszufinden, was geschah, wenn ich mein geas brach.

Langsam setze ich das Wasserglas auf dem gleichmäßig verdreckten Couchtisch ab und betrachte mein Gegenüber. Heroin-Chic, hätte Collie das genannt. Ein typischer Friedrichshainer. Angezogen, als würde er noch aktiv für den SV Paderborn spielen, in den Achtzigern.
Filius hatte die Mitte Zwanzig gerade erreicht, aber er besitzt die absolute Ignoranz eines Achtzehnjährigen.
Seit er meinen Namen gestern das erste Mal gehört hatte, macht er sich einen Spaß daraus, mir Spitznamen zu geben. Er findet das lustig. Jedes Mal lacht er, mit dieser heiseren, erstickten Lache, die wie aus einem Cartoon klingt, und hinterher geht das Lachen fließend in ein Husten über. Krampft sich zusammen, bis er wieder atmen kann.
Er scheint permanent auf Droge zu sein. Keine Ahnung, was er nimmt - irgendwas wird’s sein. Jedes Mal, wenn er lacht, betrachte ich ihn und denke darüber nach, warum er sich derart sicher fühlt.
Hält er mich für einen Kettenhund, dessen Halsband fest mit Mister Dougherty verbunden ist? Glaubt er das? Oder hält er seinen Vater für so wichtig oder reich, dass ihm nichts passieren kann?
Es ist ganz simpel – niemand würde sich einen Dreck darum scheren, wenn ich ihn mir vorknöpfe. Mister Dougherty will, dass er fünf Tage verschwunden bleibt und ihm nichts passiert. Nichts Ernsthaftes passiert. Nichts, was man nicht reparieren könnte, in der Notaufnahme zum Beispiel.
Wenn ich jetzt rüber gehe und ihm Kopfnüsse verpasse, bis mein Arm lahm wird – das würde keine Sau interessieren. Schätze, der Penner wäre überrascht.
Es dauert lange, bis mein Arm lahm wird.
Der Junior kommt mir vor wie ein kleiner Köter, der dir auf der Straße hinterher läuft, kläfft und dir unter die Schuhe scheißt. Der nicht auf die Idee kommt, du könntest ihn bis zum Pizzamann an der nächsten Ecke treten.
Und du hasst den Köter - mit Inbrunst. Trittst ihn trotzdem nicht.
Macht man einfach nicht.

Ich muss kurz an Mister Dougherty denken. Mister Flann Dougherty.
Vor ein paar Tagen hatte es einen unglücklichen Zwischenfall gegeben, in dessen Folge nicht nur ein gut aussehendes junges Mädchen, sondern auch zwei aufgepumpte Kurden den Löffel abgegeben hatten. Ich hatte die Kleine gerade erst kennengelernt – und vermisste sie jetzt schon. Trotz der kurzen Zeit, die wir miteinander verbracht hatten, bin ich mir sicher, dass ich sie so schnell nicht hergegeben hätte. Das war mein kleines Goth-Girl gewesen.
Und nach meinem Dafürhalten trägt Mister Dougherty die alleinige Verantwortung.
Die Kurden waren mir egal. Auch wenn ich es nicht mochte, nachts Wild vors Auto gestoßen zu bekommen, war ich bereit, den Schaden am Wagen selber auszubeulen.
Nein, was ich Mister Dougherty, oder ‚Drecksack Dougherty’, wie ich ihn in den vergangenen Tagen genannt hatte, ankreide, ist der Tod des Mädchens. Ich war wenig begeistert gewesen, dass ihr die beiden Kurden das Genick gebrochen hatten, während ich unter der Dusche stand. Was dann zum vorzeitigen Ableben jener Kurden führte.
Wild vorm Auto.

Ich hatte mich daraufhin entschieden, Mister Dougherty einen kleinen Besuch abzustatten, und ihn davon zu überzeugen, wie unglaublich unklug es war, meinen Weg mit toten jungen Frauen zu pflastern. Bevor ich dazu kam, ihm meinen Standpunkt genauer zu erläutern, änderte sich die Sachlage der Dinge.
Collie hatte mir empfohlen, nicht zu vorschnell zu handeln. Den Dingen mehr auf den Grund zu gehen. Man munkelte, dass Mister Dougherty möglicherweise nicht der Verursacher des Problems, nicht unmittelbar dafür verantwortlich sei, dass Goth-Girl tot war.
Ich hatte beschlossen, zu warten. Lage checken.
Nicht, weil ich Angst vor Mister Dougherty hatte, und nicht, weil ich einen lukrativen Auftraggeber nicht verlieren wollte. Ich ging ohnehin davon aus, dass das Verfallsdatum unserer Zusammenarbeit überschritten war.
Nein, ich belle ungern den falschen Baum an. Wenn ich nachts Türen eintrete wie ein Rollkommando in Belfast zur Besuch bei der IRA, dann bin ich gerne sicher, die richtigen Türen einzutreten.
Jemandem richtig die Fresse zu polieren, während ich dann aus dem Off erfahre, dass ich mich im Haus geirrt hatte, hinterlässt einen faden Beigeschmack, auf den ich gut verzichten kann.
Mein Waffenstillstand mit Mister Dougherty, der dazu dienen sollte, den Sachverhalt abschließend aufzuklären, hatte sich in einen neuen Job verwandelt. Ich hatte zugestimmt, auf einen kleinen Pisser ein paar Tage aufzupassen, bevor ich wusste, dass Mister Dougherty irgendwas mit der Goth-Girl-Geschichte zu tun hatte.
Da ich ohnehin für den Moment entschieden hatte, dass der Drecksack noch eine Weile weiter ohne gebrochene Knochen durch Berlin laufen durfte – nahm ich den Auftrag an.

Mein Blick fällt auf den Filius. Unwillkürlich verdrehe ich die Augen. Der Kerl geht mir jetzt schon tierisch auf die Eier. Rumgebracht habe ich gerade mal zwei Stunden der fünf Tage. Fünf Tage - wie viele Stunden sind das? Hundertzwanzig Stunden dieses Sackgesicht ertragen? Und zwei sind rum?
Scheiße, wann ist Bergfest …
Offensichtlich habe ich ihn zu lange angesehen. Stöhnend rappelt er sich auf der Couch hoch und stiert mich an.
‚Hey, Cork-N, ich hab’ Hunger. Lass uns was zu essen besorgen …’
Ich verziehe bei seinem neuerlichen Versuch, witzig zu sein das Gesicht. Merkt er nicht mal. Oder es ist ihm egal.
Er hat Recht. Mein Magen knurrt ebenfalls, und ich bin nicht bereit, in seinem Saustall nach Essbarem zu suchen. Es gibt gewisse gesundheitliche Risiken, die bin nicht mal ich bereit einzugehen.

Wir gehen raus auf die Straße. Ich will direkt rüber zum Dönermann, aber Junior hält mich zurück. Sagt, es gibt einen richtig guten zwei Straßen weiter. Da will er hin.
Unsicher, ob er mir nicht hier und jetzt eine Szene macht wenn ich mich weigere, willige ich ein. Der ist wie ein Dreijähriger. Die können dir in den Kopf gucken, wissen, was du nicht willst – und bestehen exakt darauf. Keine Ahnung, wie die das machen. Dafür habe ich schon meine Neffen gehasst. Mein Schützling ist offenbar in die gleiche Lehre gegangen.

Wir marschieren rüber zum Dönermann. Ich halte die Augen offen, als mir klar wird, dass ich einen schweren Fehler gemacht habe. Ich habe Filius in seinem Kiez gelassen. Hätte ihn nach Charlottenburg oder Schöneberg verschleppen sollen, in eine kleine Einzimmer-Wohnung.
Hier kennt ihn jedes Aas.
Er grüßt den Mann vom Kiosk und den Türken mit dem Pitbull. Winkt einer jungen Frau auf der anderen Straßenseite zu und begrüßt zwei Kerle mit einem Handschlag, der sich auch in der Bronx gut machen würde. Die Typen mustern mich kurz, ich sehe weg. Interessieren mich nicht, die Penner. Mich interessiert Junior. Und wie wir aus diesem Gott-verschissenen Kiez raus kommen.
Als er beim Dönermann bestellt, fällt mir das erste Mal der BMW auf der anderen Straßenseite auf. Ein Dreier, nachtschwarz und tiefer gelegt. Breitreifen und Heckspoiler. Ich bekomme das Gefühl, das Ding vorher bereits gesehen zu haben. Ganz ehrlich – an wie viele schwarze BMWs willst du dich hier an der Spree erinnern? Keine Ahnung, vielleicht ist der mir früher nicht untergekommen.
Ich bestelle `nen Döner und zwei Köfte. Filius sieht beeindruckt aus - ich zucke mit den Schultern. In meinem Job kommt man nicht regelmäßig zum Essen. Ich nehme, was ich kriegen kann.
Wir bekommen unser Zeug und ich bezahle.
Als ich mir gerade einen Bissen Köfte in den Mund drücke, startet der Dreier BMW, macht auf der Straße einen U-Turn und kommt direkt vor dem Dönerladen am Bordstein zum Stehen. Alle vier Türen springen auf wie die Flügel eines fetten Mistkäfers auf der Suche nach Liebe.
Aus dem Innenraum pellen sich fünf Türken – vier davon fett wie der Bär und ein großer Hagerer. Der lange Kerl sitzt vorne, klar, damit es die drei hinten richtig gemütlich haben. Jede Wette, wenn die sich da reinquetschen, passt nicht mal mehr eine Oblate dazwischen. Ich habe leider keine Oblate dabei. Zum Ausprobieren.
Mein Blick bleibt kurz auf den Typen, wandert gleich weiter zu meinem Begleiter. Filius hat sich gut unter Kontrolle. Isst weiter seinen Döner und schaut sich die fünf Daltons an als wären sie eine Friedrichshainer Alltäglichkeit. Als hätten sie nichts mit ihm zu tun.
Für einen Moment sehe ich ein nervöses Zucken hoch zum Auge, was man mit viel Kreativität als den Anflug eines Lächelns oder eine flüchtige Begrüßung deuten könnte. An einem guten Tag.
Oder als Scheiß-Nervosität. Ich beschließe: Die Türken kennen den Filius.
Und ich will nicht wissen, was die mit dem zu bequatschen haben. Mit einem letzten Blick Richtung Dreier packe ich ihn an der Jacke, reiße ihn herum.
Er verliert seinen Döner. Die eine Hälfte fliegt runter - die andere landet auf seinen Klamotten. Flucht.
Ich stoße ihn weiter, bringe ihn dazu, widerstrebend Geschwindigkeit aufzunehmen.

Ein Blick über die Schulter zeigt, dass die Daltons ins Auto springen. Haben keine Lust, uns zu Fuß zu verfolgen. Kein Wunder, bei den Wampen.
Wir rennen weiter, werden langsamer. Der Junior hat keine Puste mehr. Typisch Junkie. Vom Auf-dem-Sofa-Rumhängen wird man halt nicht fit.
Ich sehe den Dreier nicht mehr. Lasse zu, dass der Penner ein bisschen steht und keucht. Solange er nicht kotzt.
Gerade wollen wir wieder los, die Libauer rein, als der Dreier um die Ecke geschossen kommt. Der Wagen knallt mit den Vorderrädern auf den Bordstein und eine Radkappe fliegt weg. Ich sehe das nachtschwarze Monster direkt auf mich zukommen, springe zur Seite.
Die Türen fliegen auf.
Die erste, die aufgeht, die hinten links, trete ich mit Schwung zu. Der Fettling guckt nicht glücklich.
Meine Hand reißt das Einhandmesser raus, lässt es einrasten. Hab’ die Springmesser und Butterflys immer gehasst. Mein kleines Einhand macht dieselbe Arbeit, ist unauffälliger und vor allem verlässlicher.
Begleitet von einem befriedigten Stöhnen austretender Luft gleitet die Klinge in den Vorderreifen. Ich rutsche mit dem Arsch über die Motorhaube, bin am nächsten Reifen vorne rechts.
Der Fahrer versucht, sich hinter dem Lenkrad heraus zu quetschen. Der braucht noch.
Hinten rechts ist der Kerl fast draußen - mit einem Sprung erwische ich die Tür, und die Tür seinen Kopf. Er sackt halb ins Auto zurück. Das Messer zuckt zum Reifen nach unten.
Geschmeidig gleite ich hinten ums Heck – schnappe mir den letzten Reifen. Mit einem letzten Blick auf mein Werk reiße ich den Filius an der Jacke mit.

Hinter uns sinkt der Dreier langsam tiefer, erleichtert.
Junior grinst. Kriegt sich kaum noch ein. ‚Alter’, fängt er an. Ich verpasse ihm einen Klaps.
‚Halt’s Maul. Spar dir den Atem für’s Laufen’, stoße ich hervor, mit einem letzten Blick auf den Dreier. Dann sind wir um die Ecke.

Als ich die Wohnungstür hinter mir zudrücke, greife ich mir Junior, der im Wohnzimmer verschwinden will. Zurück auf die Couch, klar.
‚Wer waren die Penner?’ will ich wissen.
Er guckt unschuldig. Zuckt mit den Schultern. ‚Woher soll ich das wissen? Arschlöcher halt. Haste hier im Kiez manchmal. Mach’ dir keinen Kopp. Die haste echt fertig gemacht, Korkinger.’
Ich bohre nicht nach. Wenn ich es nicht aus ihm heraus prügele, sagt er mir ohnehin nichts.
Langsam folge ich Filius ins Wohnzimmer. Er liegt da, im Müll, als hätte ihm jemand alle Knochen aus dem Körper entnommen.
Für einen winzigen Moment überlege ich, ihm doch eine zu verpassen. Zu sehen, ob ich ihn bis zum Dönermann treten kann. Da kann er gleich die andere Hälfte seines Döners aufheben.
Mein Magen knurrt.
‚Wir haben noch nichts zu essen’, stelle ich fest.
Er sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Hält mich wahrscheinlich für ein echtes Genie. Grinst breit. ‚Scheiß aufs Essen, Mann. Echt. Das war große Klasse. Wie du die Säcke fertiggemacht hast. Captain Corker!’
Er zuckt unbeholfen mit dem Bein, das auf dem Couchtisch liegt. Soll wohl einen meiner Tritte gegen eine Autotür nachmachen. Täuschend echt. Die Fäuste stößt er abwechselnd vor sich und quiekt Bruce-Lee-mäßig. In seiner eigenen Welt.
‚Ich geh’ raus und besorg uns was. Du bleibst hier. Ist das klar?’
Er nickt.
Im Flur bleibe ich kurz stehen und drehe mich um. ‚Noch was.’ Warte, bis er hochsieht. ‚Ich hab’ keine Ahnung, was für Scheiße du nimmst. Iss mir echt egal. Aber mach’s hier, klar? Und wenn du was brauchst, Nachschub, sagst du mir Bescheid. Ich besorg’ dir den Kram - kein Ding. Iss das klar? Du gehst nicht vor die Tür.’
Er nickt. Ob er’s begriffen hat, weiß ich nicht. Muss ich es drauf ankommen lassen.

___________________________________________________
* Keltische Krieger waren früher oft einem geas, einem Tabu unterworfen. Sie durften nicht an heiligen Tagen kämpfen, oder nicht gegen Frauen, oder sie mussten bei Sonnenaufgang die erste Stunde rückwärts laufen. Irgendwer hatte sie verflucht - wenn sie das geas nicht befolgten, geschahen schreckliche Dinge.


Anmerkung von Mutter:

Teil I von V

*edit: So, ein bisschen Hausaufgaben gemacht und den Text etwas überarbeitet. :)

**Edit: Noch viiiiiel mehr Hausaufgaben gemacht, Nachsitzen quasi ...
Strenge Lehrerin. :)
"Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen.Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen. Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen. Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen. Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen. Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen. Ich werde mir in Zukunft jedes Komma genau überlegen."

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Kommentare zu diesem Text

kontext (32)
(05.01.09)
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 Mutter meinte dazu am 05.01.09:
Öh, haste was von Deinem Kommentar verschluckt? :D

Der andere ist, ... Wass'n der eine? ;)

Ja, weiß schon, dass der Corker vielleicht in so 'nem Dichter-Forum nicht ganz der Mr. Right ist. Bisschen wie'n Elefant im Porzellan-Laden, eh?
Aber so lange noch ab und jemand reinschaut, und dann vielleicht auch kommentiert - so lange iss allet jut.

Und außerdem: Was meinste, was der Corker mit mir machen würde, wenn ich das NICHT aufschreiben würde. Mädchen schlägt der nicht gerne - bei Chronisten hat der allerdings Null Skrupel, sage ich Dir. :D

Danke schön für Dein liebes Kompliment.
kontext (32) antwortete darauf am 05.01.09:
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 Mutter schrieb daraufhin am 05.01.09:
Das mit der ferse ist vermutllich auch das Schwerste, an so einer Figur. Diesen Balance-Akt zwischen Unverwundbarkeit, die er braucht, für seine Stärke, und dem Kryptonit, was er braucht, für seine Vielseitigkeit. Um nicht zum Abziehbild zu verkommen.

Mal schauen, wie sehr im das gelingt. :)
Im ersten Text hat ihm Goth-Girl ja sehr unter die Arme gegriffen. Manche von den Jungs sind schon in der Schule nur wegen der Mädels nicht durch Abi gerauscht. In der hier gibt's kein 'love interest'. Mal sehen, wie er sich ohne schlägt, der Herr.
Ob's trotzdem Fersen gibt. Oder Färsen. :D

Danke für die Erklärung. Werde das 'herzend Hirn' im Kopf behalten. Oder im Herzen. Oder auf der Zunge? :)
Danke.
Kitten (36)
(05.01.09)
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 Mutter äußerte darauf am 05.01.09:
:D

Werd' ich ihm natürlich nicht sagen. Ich werd' ihm sagen, die Mädchen hier finden ihn alle doof, und er soll sich ma'n bisschen zusammenreißen. Geht ja gar nicht - schon in der Schule haben die Arschlöcher immer die coolsten Mädchen gehabt. ;)

 Isaban (05.01.09)
Frohes neues Jahr, Mutter!

Die Story ist, wie immer spannend. Man kann nicht immer gleich gut schreiben und zwischen ein paar sehr starken Texten werden wohl immer wieder einmal ein paar weniger starke auftauchen. Und das ist auch gut so, sonst würde man die sehr starken Texte nicht mehr als solche erkennen.

Dieser hier ist keiner deiner stärksten. Er wirkt so, als hätte jemand unbedingt schreiben wollen oder sollen und dann keine Lust mehr gehabt, die vielen kleinen Geschwindigkeitsmacken auszubauen.

Hier gibt es zu viele "der Filius" und Filiusse überhaupt.


Schau mal:
Und du hasst den Köter, mit Inbrunst, aber treten tust du ihn trotzdem nicht.
Macht man einfach nicht.


Treten tun tut man nicht. Wie wäre es denn mit "...aber du trittst ihn nicht. Macht man einfach nicht."?

Ich musste kurz an Mister Dougherty denken. Mister Flann Dougherty. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich für den Mann noch einmal arbeiten würde. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass der Mann immer noch rumlaufen würde. Aber das tat er.

Hier wirkt das "eigentlich hätte ich nicht gedacht" etwas ungeschickt, besonders durch die Dopplung.

Vor ein paar Tagen hatte es einen etwas unglücklichen Zwischenfall gegeben, in dessen Folge nicht nur ein gut aussehendes junges Mädchen, sondern auch zwei aufgepumpte Kurden den Löffel abgegeben hatten. (abgaben.)
Und nach meinem Dafürhalten trug die alleinige Verantwortung für diesen Zwischenfall Mister Dougherty.
(Überflüssige Satzverdrehung. Eventuell: Nach meinem Dafürhalten trug Mr. D. die Verantwortung dafür.

Nicht, weil ich Angst vor Mister Dougherty hatte, und nicht, weil ich einen lukrativen Auftraggeber nicht verlieren wollte. Ich ging ohnehin davon aus, dass unsere Geschäftsbeziehung keine langfristige Zukunft mehr besaß.


Diese Stelle wirkt etwas unelegant. Eventuell
...dass unsere Geschäftsbeziehung eher temporärer Natur war.

Das hier hingegen ist einfach herrlich, ein Schmankerl von der Art, die du immer wieder in deine Texte einbaust und schon allein ein guter Grund, bei dir zu lesen:

Alle vier Türen springen auf wie die Flügel eines fetten Mistkäfers auf der Suche nach Liebe.

Klasse!

Gerade wollen wir wieder los, die Libauer rein, als der Dreier um die Ecke geschossen kommt. Knallt auf den Bordstein, eine Radkappe fliegt weg, und sehe ich das nachtschwarze Monster direkt auf mich zukommen. Springe zur Seite, und noch mal fliegen die Türen auf.

Was knallt auf den Bordstein? Ungünstige Satzführung.


und sehe ich das nachtschwarze Monster direkt auf mich zukommen. Springe zur Seite, und noch mal fliegen die Türen auf.

Komma vor "springe", Satzführung und Interpunktion noch einmal überdenken. Die Zusammenhänge gehen verloren, wenn zu wenig Struktur erkennbar ist.


Mit einem befriedigten Stöhnen austretender Luft sinkt es in den Vorderreifen.

...in die - oder wer oder was sinkt da ein?

Mit einem befriedigten Stöhnen austretender Luft sinkt es in den Vorderreifen. Ich rutsche mit dem Arsch über die Motorhaube, bin am zweiten Reifen. Luft raus.
Der Fahrer versucht, sich hinter dem Lenkrad heraus zu quetschen. Der braucht aber noch.


Nicht so viele Punkte. Das ist doch Action, da soll alles fließen, ineinander übergehen, ein Eindruck von Geschwindigkeit entstehen, nicht der des Stottterns.

Hinter uns sinkt der Dreier langsam tiefer, erleichtert, wie eine fette Sau auf dem Klo.

Zu viel Fett, um schon wieder witzig zu sein. Nixht immer in die gleiche Kerbe schlagen.

Na, da sind noch ein paar Kleinigkeiten, die man noch einmal kurz überfliegen sollte, aber meine Knaben haben immer noch Ferien und eigentlich wollte ich eh nur mal ganz kurz reingucken - und für heute hab ich genug gemeckert.

Liebe Grüße,

Sabine
(Kommentar korrigiert am 05.01.2009)

 Mutter ergänzte dazu am 05.01.09:
Boah, Dein Kommentar war gerade auf der Start-Seite ... O.o
Sprengt den Rahmen, wohl. :D

Aber ich bin wie immer dankbar. Gleich per Copy&Paste gesaved und bei der nächsten Überarbeitung wird's eingearbeitet. Danke für Deine Mühe.

Erst fand ich Er wirkt so, als hätte jemand unbedingt schreiben wollen oder sollen und dann keine Lust mehr gehabt, die vielen kleinen Geschwindigkeitsmacken auszubauen. unfair, hab' die Stirn geruznzelt. War nämlich nicht so, eher später (also das, was noch kommt - mal sehen, was de dann sagst ... :D). Aber dann hab' ich ein wenig drüber nachgedacht, und dann gedacht, dass das eher davon kommt, dass der Text zu Anfang noch nicht genau wusste, wo er hin will.

Die Situation und die Figuren waren glasklar, die Richtung aber nicht. Das merkt man meinen Texten glaube ich manchmal an.

Bei den späteren beiden Teilen war die Richtung dann sehr viel klarer - würd' mich interessieren, wie die sich dann vergleichen (lassen).
:)

 Mutter meinte dazu am 05.01.09:
Siehe Anmerkung, Dinge getan. Ich finde es immer wieder lustig, wie oft sich langes Kopfzerbrechen um Formulierungen lösen lässt, indem man die einfach streicht. :D
Nicht immer, aber oft ...
Steinwolke (65)
(06.01.09)
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 Mutter meinte dazu am 06.01.09:
Aber: wer sagt schon, dass Action-Schreiben einfach ist?!

Puh, wem sagst Du das? :D

Ich werd' den Text auf das 'Aufgeblasensein' noch mal überprüfen, könnte mir aber vorstellen, dass der Eindruck nicht so entstehen würde, wenn man die (zusammen hängenden) Texte zusammen lesen würde - in 'Matinee' wird ihm schon wieder ganz schön die Luft rausgelassen.
Aber vielleicht ist das zu spät. Mmmmh ...

Und bei der Stelle mit dem Boxi ist es wie so oft - es stimmt, die muss nicht. *schnippschnapp* :D

Danke für Deinen Kommentar ...

 RainerMScholz (07.01.09)
Dirty deeds done dirt cheap - nur ohne Känguruhs, dafür mit Döner und (irischer) Schnauze.
Grüße,
R.

 Mutter meinte dazu am 07.01.09:
Glaube, der Corker iss nich' billig ... :D

Danke schön.
Leyla (29)
(16.04.09)
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 Mutter meinte dazu am 17.04.09:
Ich hab's gehört, aber ich sag's nich weiter. Versprochen.

Aber das mit den Regeln - das solltest Du einem wie mir lieber nich erzählen. Als Kind der Kinderder Achtundsechziger, voll antiautoritär in 'nem Berliner Kinderladen die Grundausbildung durchgemacht und DANN im Atommstaat Lüchow-Dannenberg quasi auf der Straße aufgewachsen - da mache ich gleich alles anders, nur so aus Trotz. Um Regeln zu brechen ... :D

Das haben wir im Blut.

Schöne Komplimente, danke schön ...
(Antwort korrigiert am 17.04.2009)
(Antwort korrigiert am 17.04.2009)
Kitten (36) meinte dazu am 17.04.09:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Leyla (29) meinte dazu am 17.04.09:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Mutter meinte dazu am 17.04.09:
Pssst ... :)
AnnaKarenina (31)
(31.05.09)
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 Mutter meinte dazu am 31.05.09:
Klar mag ich ... :D
Weißte aber auch, oder?

Zum Goth-Girl: Deren Rolle (als Auslöser für Corkers Suche nach Hintermännern) ist ja vor allem eine als Trigger.
Da die Geschichte noch nicht abgeschlossen iss, ändert sich natürlich ein Stück weit auch ihre Bedeutung.
Aber 'konstruiert' hätte ich sie natürlich trotzdem gerne nicht ...

Nehme deswegen auch hier sachdienliche Hinweise mit Kußhand entgegen ... :)

Danke für Deine Mühe.
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