zeitsprünge

Skizze

von  poena

heute nacht weckt mich der mond, frühmorgens der sohn, morgens die tochter, dann die uhr. sie läutet um 6.40, wie abgemacht.
das display zeigt 7.40, warum auch immer. vielleicht habe ich die falsche taste gedrückt beim draufschlagen. aber aus dem tiefschlaf gerissen, heißen die leuchtziffern nur eines:
20 minuten bis dienstbeginn-
panik. die haare zu berge, die füße vors bett, aufrecht losrennen zum grell beleuchteten leise klirrenden frühstück der tochter:
WIE sPÄT??
das kind kaut mit unverständigem blick über die geschwindigkeit der morgendlich- wirren mutter gelangweilt: drei.vier.tel. sie.ben? waruuum?
ich entspanne. sacke auf den stuhl. aber nur kurz, da klappern die schuhe der muttervaterkind- mitbewohner geschäftig schnell durchs stiegenhaus.
wieso jetzt? vielleicht ist doch schon schulgehzeit?? tür auf.
im Pyjama: woHIN geht ihr deNN? wie spät ist?
einer von dreien mit unbewegter mine: drei.vier.tel sie.ben. waruum? achsonein.
das kind muss zum zug. fährt auf schikurs.
achso.
uff.
okay.
so beginnt der tag.
und endet abends. korrigieren und hausarbeit bis zur letzten minute.
jetzt schnell noch in die tanzschule: anziehen, losfahren. alles geht glatt. gutes timing.
blick auf die uhr am armaturenbrett sagt: noch keine sommerzeit. nur am display.
also zu früh. eine ganze stunde. - aber zu spät, weil schon zu weit gefahren zum wieder-heimfahren.
freundin anrufen: du, bist du zuhause? steh grad vor deiner tür.
sie: nein, bin am weg in die oper, treffe mich mit nichte.
ich: schade, dann steig ich in die u-bahn. und zwar—oh! … mit deiner nichte! sie geht grad an mir vorbei zur station. scheinbar ist sie etwas zu spät.:o)
hallo, nichte von freundin!
hallo, freundin von tante. wie geht’s?  rhabarber-rhabarber…
begleite nichte bis zur freundin in die oper. bussi. bussi. lustig- wir treffen uns ein andermal, dann reden wir.
ich also ins kaffeehaus für eine stunde. zeitung und schokobrownie mit komischer frau am tisch.
denke, ich störe ihr geschäft. junger mann kommt tatsächlich vorbei. sie reden. minuten später wechselt frau mit ihm den tisch. sie wünscht mir alles gute und lächelt. ich lächle auch.
dann zur tanzschule. der tanzkurs beginnt heute wegen verzögerung des vorkurses eine halbe stunde später.
der neue tanzpartner weiß das längst und kommt, als alle hoffnung aufgegeben, rechtzeitig zu spät.
tanzen. kurs aus. ubahn.
freundin und nichte steigen ein. oper früher aus als gedacht.
zufall? vielleicht. aber ein u(h)r-netter.


Anmerkung von poena:

g*

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (17.02.11)
Einen solchen Tag kann man nur skizziert wiedergeben. Ihn ausführlich beschreiben zu wollen, würde wahrscheinlich am Umfang scheitern.
Herzlichst
Viktor

 poena meinte dazu am 17.02.11:
vielen dank, du treuester kommentator und textefreund! lg s

 Sanchina (17.02.11)
Herrlich, wie du die Hetze sprachlich einfängst! Gruß, Barbara

 poena antwortete darauf am 17.02.11:
danke! es freut mich, dass du verbal mithetzen mochtest. lg s
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