Phílê

Rezension

von  Akzidenz

Pasolinis Verfilmung, Das erste Evangelium, entbirgt sein ganzes zartfühlendes Geschlecht mit dem Einsehen nur einer Sequenz, mit der Ephiphanias, als die Heiligen drei Könige nach des Gottes Jungen sehen. Der magoi apo anatolôn. Eine höhere Latrie ist mir in diesem Sinne nie erschienen; man ist petrifiziert von der Anmut jener wundervollen Maria, der nativen Mimik ihrer Darstellerin und jedes anderen (beliebigen) Darstellers in diesem Film. Und justament, wenn sich Odetta Holmes dem herrlich performierten Spiritual von Sometimes I feel like a motherless Child ergibt, ergebe auch Ich mich und bin reich an dieser warmherzigen, israelischen Szenerie, die nur an jenem Tage auf der Gaia Wunde blühte, als das Jesuskind zu ihr gekommen ist. Warmherzig ist überhaupt sein ganzes Kolorit,
eine filmische Diözese, wenngleich schwarzweiß, eine so klarsichtige, wie wir sie schwer zu finden bemüht und überhaupt schon ausreichend an diesem einen Film behändigt sind.

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