Als der Wahnsinn still stand

Tagebuch zum Thema Apokalypse

von  Erdenreiter

Als der Wahnsinn still stand, nach dem Ende der Zeit, vielen die Flugzeuge schon vorher vom Himmel. Die Erde polte sich um, so, wie es ungefähr alle dreizehntausend Jahre mit dem Magnetfeld der Erde passiert, und änderte währenddessen ihre Achse. Diese hat sie schon oft geändert, und die errechnete Energie dafür beträgt circa die Energie, die beim Einschlag des Mondes auf die Erde entstehen würde. Wie es denn überhaupt sein kann, dass das Lebewesen Erde dies vollbringt, erklärt die Wissenschaft folgendermaßen, wir wissen es nicht. Sie bedient sich ja gerne dem Zufall, und die Menschen denken, ach, wie intelligent ist die Natur, der Zufall, aber in diesem Fall wäre es doch zu offensichtlich. Zufall bedeutet in Wissenschaftssprache, wir haben keinen Ahnung, außerhalb unserer winzigen Wissensinseln. Ja, sie denkt oft linear und in viel zu großen Zeiträumen der Veränderung. Berge sollen über Millionen von Jahren entstanden sein, nach und nach, dadurch, dass die Kontinentalplatten aufeinander stoßen, und langsam die Berge entstehen ließen. Wenn man die meisten Berge durchschneiden würde, dann sieht man eindeutig, es sieht wie ein Kuchen aus, in dem die Schichten zusammenhängen, es ist eine Masse. Dies ist nur möglich, durch die kurze Zeit in der sie entstanden, wenn sie nicht schon da waren. Ich war dabei, als sich die Erde umpolte, das Magnetfeld zusammenbrach, oder besser gesagt, nur noch ein schwaches vorhanden war, welches die Erde dann relativ schnell selbst vorübergehend aufbaut, in diesem Punkt hatte die Wissenschaft Recht.

Fast hätte ich gesagt, ich habe es mit eigenen Augen gesehen, aber die Menschen waren alle Blind, es werden wohl so dreißig Stunden gewesen sein, danach kam das Augenlicht zurück. Das wichtigste ist, immer ruhig bleiben, nicht durch die Gegend stolpern und abwarten, denn der menschliche Körper braucht Magnetfelder, um richtig zu arbeiten. Die armen ersten damaligen Astronauten hatten schwer zu kämpfen, als sie keine Magnetfelder mehr hatten, infolgedessen hatte man Bioresonanzgeräte entwickelt. Wer also Angst und Panik bekommt, tja, der reduzierte seine Überlebenschance enorm. Richtig grandios war der globale LSD Trip. Natürlich war es ein natürlicher, besser, kosmischer Trip. Künstlich hergestelltes LSD imitiert ja nur körpereigene Stoffe, die vom Körper selbst hergestellt werden können, in meist kleineren Mengen, die dann, sagen wir mal, am Gehirn an den passenden Stellen andocken, wo das sehr ähnliche eigene andocken würde, sonst wäre ein Trip nicht möglich. Das menschliche Gehirn passt sich an die natürlichen äußeren Frequenzen an. Unter gewissen Bedingungen ist ein körpereigener LSD Trip möglich, die Wissenschaft hat vor längerer Zeit genau herausgefunden, wie man ihm beim Menschen, durch technische Geräte, auslösen kann, und schickte mehrere Personen auf eine Reise. Entscheidend sind dabei die Magnetfelder. Theoretisch könnte es auch durch die Sonne ausgelöst werden, wenn eine sehr große Sonneneruption das Magnetfeld der Erde trifft und so ändert, wie im wissenschaftlichen Experiment, wird das körpereigene LSD in großen Mengen ausgeschüttet. Theoretisch bedeutet, bis es passiert. Die gewaltigen Sonneneruptionen, vor die die NASA offiziell gewarnt hat, mit denen sie im Jahre zweitausendzwölf rechnete, die aber etwas später statt fanden, sollen den letzten großen gleichen oder übertreffen, die dafür sorgten, dass damals alle Telegraphenmasten durchbrannten, und sogar bereitliegendes Papier teilweise in Flammen aufging. Der Gedanke, der hinter der Warnung steht, es würden heutzutage Generatoren durchschmoren, was dann zum kompletten Stromausfall führen wird, der große Teile der Erde bis die gesamte betreffen könnte. Vor einem LSD Trip warnt sie allerdings nicht, zumindest nicht offiziell.

Da saß die Menschheit also blind, und sah doch die wundersamsten Dinge, auf einem globalen Trip. Die Kontinentalplatten schwammen auf einer darunterliegenden flüssigen Schicht, die immer entsteht, wenn das Magnetfeld nicht mehr vorhanden ist, nur ein schwaches, vorübergehendes aufgebaut wird. Berge wurden zu Knetmasse, durch die Unwucht der Erde kippte ihre Achse, und das Eis der Pole schmolz fast komplett weg, nur noch ein Pol behielt einen geringen Teil. Der Meeresspiegel stieg enorm, und das im Eis gespeicherte CO2 strömte in die Atmosphäre, und das aufgewärmte Meer lies auch einen Teil seines Speichers wieder frei. Es waren erneut Verhältnisse geschaffen, die denen sehr gleichen, als der Mensch auftauchte. Fünf Prozent von unserem guten Freund, dem CO2, war jetzt wieder in der Luft vorhanden, genau dem Wert entsprechend, der sich im menschlichen Blut befindet, und vorher vom Körper selbst künstlich erhöht wurde. Es war aber auch dringend nötig, hätte man den sehr geringen vorigen Wert halbiert, wäre dies das aus der Pflanzenwelt gewesen, jetzt konnte sie wieder aus den vollen schöpfen, mit mehreren tausend Prozent mehr dieses lebenswichtigen Gases.

Als der Mensch nach ungefähr dreißig Stunden wieder sehen konnte, konnte wohl kaum jemand seinen Augen trauen, erblickten sie doch eine andere Welt. Das Gesicht der Erde hatte sich völlig geändert, und man befand sich plötzlich in ganz anderen Breiten und Längengraden. Da alles miteinander verschränkt ist, würde die Quantenphysik sagen, war es unmöglich, dass der Mensch danach der gleiche war. Das neue Magnetfeld schaltete bestimmte inaktive Gene frei, ja, selbst die Doppelhelix hatte sich auf die nächst höhere Stufe umgewandelt. Das dies möglich ist, und noch viel mehr Information in unseren Genen enthalten ist, hatte die Wissenschaft schon entdeckt, wusste aber nicht, wodurch es ausgelöst wird. Die gesamte Technik ging unter, an einem einzigen Tag. Das Ende der Zeit, der psychologischen Zeit, begann, der Mensch lebt nun nur noch in der Gegenwart, aber was das wirklich bedeutet, konnten sich nur die wenigsten vorher vorstellen. Ein neues Bewusstsein wurde geboren, der Mensch war ein anderer, benötigte die Technik nicht mehr, wozu?, war er bewusster Mitschöpfer, und blickte in seine Vergangenheit als seien ein zwei Tage ganze Epochen gewesen, er vor kurzem noch ein Höhlenmensch. Die fünfte Welt wurde geboren, würden die Mayas sagen, und wir lagen uns weinend in den Armen, hatten wir uns doch endlich erkannt. Ein gewaltiger Aufschrei des Glücks, von unendlicher Freude, wellte durchs Universum. Zeitgleich, Gedanken keinen keine Zeit und keine Entfernung, blickten viele alte humanoide Völker zum Himmel, und freuten sich mit uns, wir wussten es. Liebe, Licht und Heil allen Wesen, so sei es.


Anmerkung von Erdenreiter:

Science Fiction zum Thema 2012, als fiktiver Tagebucheintrag aus dem Jahre 2013, der wissenschaftliche Fakten, wissenschaftliche Theorien und Aussagen der Mayas über die letzte Umpolung vor ungefähr 13000 Jahren, ihren Vorstellungen, Prophezeiungen, in Bezug auf die Aussagen von Don Alejandro Cirilo Perez Oxlay, Präsident des Maya Rats der Ältesten, der alle 440 Stämme aus vier Ländern vertritt, vermischt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram