Vincent van Gogh II - Die Muschel schlief im Süden

Gedicht zum Thema Biographisches/ Personen

von  Georg Maria Wilke

Gelbe Sonnenblumen,
ein Bett, ein kleiner Raum
gefüllt mit Sehnsuchtsträumen.
Geschichten, schillernde Gestalt,
ein Lebenshalt?
Die Seele übervoll,
ein Ruhepol im Licht des Südens,
das Farbe schuf und eine neue Welt,
vom Duft des Südens das Pigment erhellt,
für einen Augenblick, kein Weg zurück
in diese triste Seelenqual,
die in der schweren Farbe reifte
und auf die Erde fiel.

Das Ohr, es lebte von dem Munde,
es blühte wie ein frischer Blumenkranz
und seine Knospen strebten himmelwärts,
doch abwärts zog die stygische Gestalt das Messer.
Der Traum vom Süden schlief in einer Muschel,
mit Wellenklang und Wogen,
ein dreistes Wassertoben
fiel herab auf elend harten Grund,
gefoltert, die Seele,
aufgerissen, der Mund,
der Wahnsinn pochte durch die Schläfen
direkt ins Farbenherz
und Schmerz erdrückte
den erloschenen Vulkan.

Das Schicksal beugte sich hinab zum Orkus,
der deine Ängste nahm,
die Muse schrie –
er spie das Blut ins andre Land,
die Krähen fraßen seine Kruste,
erstickt der Schrei,
der von dem Ende wusste.

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