Wolkenkratzer

Gedicht

von  niemand

Einsam lebte Theophilla
in dem Jugendstil der Villa -
war in ihrem allzu tristen
Alltag lieblos eingebettet.
Doch dann traf sie den Artisten,
welcher rosa Träume rettet.


Bonbonbell hieß er und schnell
schwärmte er vom hohen Seil:

Tu was für dein Seelenheil -
schau, am Himmel tanzen Spatzen,
lass uns, Liebste, Wolken kratzen!

Theophilla wollte, wollte,
diese Antigrau-Revolte
und bald tanzten alle beide
hoch am Seil, auf Messers Schneide.
Sommer, Herbst, sie waren herrlich,
doch der Winter schien entbehrlich:


Kalt die Finger, steif die Ohren,
Sturm und Wind, das Seil gefroren,
Bonbon plagten lahme Beine,
Philla tanzte, hoch, alleine,
ganz besessen von dem Spiel,
bis sie aus den Wolken fiel.


Ihres Körpers Alabaster
plumpste hart aufs Kopfsteinpflaster.
Da sprach Doktor Hinkeknie:

Weiter Wolken kratzen? - Nie!
Und der Rest des Traums zerplatzte
als Bonbell die Kurve kratzte.

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(16.08.14)
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 niemand meinte dazu am 18.08.14:
Dankeschön! und Schmunzelgrüße zurück, Irene ))))

 plotzn (19.08.14)
Irgendwann stürzt jeder ab, der zu arglos im Traumhimmel schwebt. Gott sei Dank ist die Landung nicht immer so hart wie bei Philla.
Sehr schön und artistisch bebildert, liebe Irene!

Liebe Grüße, Stefan

 Irma (19.08.14)
Auf was für Ideen du immer kommst, Irene! *kratzkratz* ) LG Irma
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