Pressefreiheit

Lied zum Thema Medien

von  katzemithut

Am Anfang war das Wort
und dann kam die Zensur,
und die bedroht bis heute
Mann und Maus und Tastatur.
Wenn man die potentielle
Quelle überwacht
und Whistleblower schon im
Ansatz mundtot macht,

Wenn Medien-Berlusconis
geldreich dominiern,
in Ungarn, Polen, Medienräte
kontrolliern,
wenn man die Meinung nur in
eine Richtung föhnt,
und  dann einer wie Trump,
zu viele übertönt…

Ref.
…dann braucht es Pressefreiheit
und nix wird besser,
wenn wer "Lügenpresse" schreit,
wieso kommt es so oft gut an,
wenn man nicht mehr als hetzen kann?

Wenn Lobbylümmel ihre
Meldungen lanciern,
und Meinungsagenturn
für Kohle kommentiern,
wenn man den "Bösen" nur
im andren Lager sucht,
und wen mit falschen
Unterstellungen verflucht.

Wenn man nicht mehr genug
fürs Recherchiern bezahlt,
und sich nur noch auf Facebook-
Meinungsinseln aalt,
wenn man sich nur für Promi-
Bockmist interessiert -
braucht’s Fitnesstraining,
das die Mündigkeit trainiert

Ref.
Pressefreiheit
und nix wird besser,
wenn wer "Lügenpresse" schreit,
die Welt ist nicht nur schwarz und weiß,
wer sich’s zu leicht macht,
zahlt nen Preis.

Nee, diese Pressefreiheit,
die war noch nie
eine Selbstverständlichkeit,
bei uns hier sieht’s noch ganz gut aus,
die Frage ist: Was macht ihr draus?

Bridge:
Sie ist nicht dein frisch gepostetes Menü,
sie ist nicht Fake-TV-Reality,
Sie ist nicht dein Selfie mit dem Egodralll,
nicht dein Video vom Verkehrsunfall,

sie ist Panama-Leaks,
sie zeigt dir Korruption,
zeigt Machtmissbrauch,
hat ne Position,
sie ist statt Eintagsfliege
investigativ,
klärt auf und fragt, warum
genau läuft hier was schief?

Das is Pressefreiheit,
die wird nicht besser,
wenn wer "Lügenpresse" schreit,
wir brauchen Medienkritik,
nur bitte, ohne Polemik.

Nee, diese Pressefreiheit,
die war noch nie
eine Selbstverständlichkeit,
bei uns hier sieht’s noch ganz gut aus,
die Frage ist: Was macht ihr draus?

Die Frage ist: Was machst du draus?

(03.05.2016)

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(04.05.16)
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 katzemithut meinte dazu am 14.05.16:
Hallo Uwe,

danke für deine Rückmeldung!
Befasse mich die letzten Jahre ein wenig näher
mit dem Thema und habe letztens Journalistenstimmen
dazu gehört. Es ist schon krass, was zurzeit an Drohungen
und Pauschalabwertungen gegen Medienmitarbeiter geäußert wird.
Daher wollte ich auch mal was zur Lage dichten.

Ich sehe viele berechtigte Kritikpunkte bezüglich der
Medienwelt (so wie z.B. in verafake von B. gerade aufgedeckt);
und man muss weiter daran arbeiten, dass auch die innere Pressefreiheit
gesichert bleibt u. nicht durch Machtkonzentration Einseitigkeiten
entstehen. Und darauf, dass sich Medien an die Selbstverpflichtung
Pressekodex halten. Das ist kein Selbstläufer, das braucht teilweise
konkrete Rückmeldung zum Einzelfall.

Aber dass Leute, sich hinreißen lassen, pauschal mal eben
alles als "Lüge" bezeichnen,
was von klass. Medien kommt,
das kann auch keiner ernsthaft nachvollziehen.
Und v.a. merkt man dahinter ja auch eine gewisse Systematik
durch Drahtzieher, z.B. aus Teilen der AfD u.ä.

Die schießen damit ja nicht nur gegen die Medien, sondern
letztlich auch immer gegen die Demokratie als Ganzes.

Um letztlich sich und die eigenen Anhänger nach vorne zu boxen -
mit viel "Volks"-rhetorik.

LG Martina
(Antwort korrigiert am 14.05.2016)

 TrekanBelluvitsh (14.05.16)
Engagiertes Singen gegen den Sturm des Geschrei.

 katzemithut antwortete darauf am 14.05.16:
Merci für die Empfehlung!
War klar, dass so n Text Kontroversen auslösen kann.
Aber es bedarf wohl vermehrt der Gegenrede aus der
Öffentlichkeit, damit sich Hetzer und Pauschalisierer
nicht durchsetzen.
Klar braucht es Medienkritik. Die gehört zur Pressefreiheit.
Aber doch bitte immer mit Bezug auf konkrete Beispiele
und mit nachvollziehbarer Argumentation. (s. verafake)
Es gibt manchmal die Tendenz zur Einseitigkeit, es gibt manchmal
Geschäftemacherei oder Kummelei in der Medienwelt.
Aber sowas kann man konstruktiv nur im Einzelfall angehen.
Und im Großen und Ganzen ist unsere Medienlandschaft hier halt
doch noch sehr plural.
Eine "Lügenpresse" gibt es jedenfalls nicht.
Allein schon, dass man hier einen Begriff benutzt, den auch die
Nazis benutzt haben, ist ja für die Schreier schon selbstentlarvend genug.
Jack (33)
(14.05.16)
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 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 14.05.16:
Eigentlich ist doch AfD-Agneta hier für die Verschwörungstheorien verantwortlich?
Jack (33) äußerte darauf am 14.05.16:
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 AlmÖhi (18.05.16)
…dann braucht es Pressefreiheit
und nix wird besser,
wenn ihr "Lügenpresse" schreit,
wieso kommt es bei euch gut an,
wenn man nicht mehr als hetzen kann?

Nee, diese Pressefreiheit,
die wird nicht besser, wenn ihr
„Lügenpresse“ schreit,
die Welt ist nicht nur schwarz und weiß,
wer sich’s zu leicht macht,
zahlt nen Preis.

Ein paar Fragen zum Verständnis: Ist der Begriff "Lügenpresse" ungerechtfertigt, weil auch der ein oder andere Satz in der Presse auftaucht, der keine direkte Lüge ist, oder ist für dich ein Grad der Verlogenheit zumindest vorstellbar, der die Bezeichnung rechtfertigt, auch wenn die ein oder andere Aussage noch stimmt?
Was ist mit der Bezeichnung "wenn man nicht mehr als hetzen kann"? Auf wen bezieht sich das? AfD? Pegida? Wie kann es sein, daß jemand nur hetzt, wo Volksverhetzung doch ein Straftatbestand ist? Wenn man neben dem Hetzen noch was anderes macht, ist das Hetzen dann OK? Darf die Presse hetzen, der Bürger aber nicht?
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