karneval der tiere

Gedicht zum Thema Ekel

von  harzgebirgler

Oh, all die selbstbesessenen Viecher
(- „Ja, ihr seid die Leute,
mit euch wird die Weisheit sterben“ -),
sie schieben ihre öden Visagen
en masse in die (h)offen(d)e Optik,
so ungebeten wie kaum zu ertragen,
und der kürzeste prüfende Blick enthüllt
den immergleichen bestürzenden Ursprung
solch stereotyper Masken-Züge,
die verloren bleiben zutiefst in der irren Schätzung des Anscheins
und von, vielleicht fast nie gespürter, Angst erzählen
vor der Zerbrechlichkeit des täuschenden Spiels,
von Trostlosigkeit - existentiell - ganz im Geheimen,
verlarvt unter Plünnen und Tünche
für den Schaulauf durch harmende Menge -
deren Aufblick ein fader Triumph:
Denn auch ihr bietet Maden dereinst ein gar köstliches Mahl!

Da hat ein blasses Mütterchen,
das decubituswund im Pflegeheim siecht
mit einem Zehrgeld, das oftmals des Daseins spottet,
von Natur aus erschütternd mehr Würde und Wahrheit
als all euer hohles, scheinverzücktes Gebahren,
dass ein Mensch automatisch mit Übelkeit kämpft...
Doch halte an Dir, würge den Ekel hinunter,
kehre Dich ab,
mach´ einen Waldspaziergang
oder höre Mozart zur Beruhigung der Seele
und Erholung vom Blödsinns-Theater dieses Geschlechtes,
das längst an sich selbst schon verendet,
widerstrebend nur weichend der zögernden Blüte schöneren Wesens.

(2004)

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