Gelb

Geschichte zum Thema Heimweg/ Heimkehr

von  StillerHeld

Schwer lastete der junge Nachmittag auf der Sommerwiese. Die Luft war dunstig, die Farben wirkten ausgebleicht, Konturen verschwammen. Bunter Wildwuchs breitete sich aus, bis an den Horizont, an dem sich das alte Haus erhob, bewacht von einer Gruppe mächtiger Zitterpappeln. Kein Windhauch bewegte Blätter und Gräser.

Die cremegelbe Fassade des Hauses schüttelte ihre Farbe in großen Blasen ab. Er berührte das raue sonnengebleichte Holz der Eingangstür, seine Fingerkuppen glitten die Risse entlang, folgten fast zärtlich der Maserung des Holzes. Es fühlte sich warm und vertraut an. Bestimmt drückte er die Klinke nieder und öffnete den Raum. Die Gegenwart blieb zurück, Spannung fiel von ihm ab. Als er die Tür hinter sich schloss, stand er im Dunkeln. Aber niemals hätte er hier Licht gebraucht. Er spürte klare schützende Kühle und atmete den Geruch von Parkettpolitur. Mit sicherem Schritt ging er weiter.

Der Salon war erfüllt von Mittagslicht, gebrochen durch leinerne Rollos; die Möblage aus dunklem Holz warf kaum Schatten. Ein Sonnenstrahl stahl sich an den Blenden vorbei und traf auf die Messingvase am Kaminsims. Unter seinen Sohlen knarrten Parkettdielen, so behutsam er auch auftrat. Der Luster, der in der Mitte der holzgetäfelten Decke hing, schlief unter einer feinen Staubschicht. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, stellte sich auf die Zehenspitzen, hob die Arme über den Kopf, dehnte und streckte sich, berührte mit den Fingerspitzen gerade noch den gläsernen Behang und brachte ihn zum Klingeln. Dann sank er wieder auf die Absätze zurück, ließ die Arme hängen, beugte sich leicht vor, schloss die Augen und wartete, bis sich die hellen Töne verloren hatten. Nur ein paar Schritte weiter in Richtung Kamin zeigte ihm ein hölzerner Ohrensessel den Rücken. Er ging rundherum und ließ sich in die weiche Polsterung fallen, seine Wange berührte den samtigen Bezug.

Nun war er heimgekehrt, und es fiel ihm nicht mehr schwer, sich vorzustellen, wie im Kamin helles Feuer loderte und wohlige Wärme ihn umhüllte wie eine Decke, während draußen Schneeflocken schwebten, an das Fenster tanzten, haften blieben und schmolzen, oder aber auf den Simsen landeten und dort zu einem flauschigen Polster wuchsen, während der Garten unter einer klaren sternenübersäten Nacht fror.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (22.03.17)
Viel zu viele, meist noch recht blumige ("sonnengebleicht", "flauschig", "sternenübersät") Adjektive, die zusammen mit dem verklärt-kitschigen Inhalt den handwerklichen Eindruck eines billigen Groschenromans erzeugen.

Nichts für ungut!

 StillerHeld meinte dazu am 22.03.17:
Ich überlege, den Texttyp auf "Groschenroman" zu ändern und/oder endlich handwerklich gutes Schreiben zu erlernen.
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