Milch bildet sich nie unter der Haut

Lyrischer Prosatext

von  autoralexanderschwarz

Teetassen schreien
Löffelstiele in Augenwinkel,
Ungeheuer bilden Milch unter der Haut,
Gerinnsel bluten und Krokusse zwitschern,
während draußen über den Feldern
die ersten Vögel
explodieren.

Es herrscht: vollkommene Tastwerkdunkelheit.
Man hat: Fingerspitzenangst.
Man fürchtet: Stolperschlangen und Nahtod-Draht.

Milch bildet sich unter der Haut,
Vorstellungen platzen Blasen
und hinter den Mauern ritzen
Fingernägel Steine in alten Furchen.

Dann wird man von Anderen beruhigt:

Teetassen können doch gar nicht schreien, sagen sie,
Milch bildet sich nie unter der Haut.


Anmerkung von autoralexanderschwarz:

Der obenstehende Text ist Teil der Textsammlung „Reisen im Elfenbeinballon“, die im Athena-Verlag erschienen ist.  Reisen im Elfenbeinballon

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