Aus anderen Tagen II

Text

von  Cathleen

Aus anderen Tagen II

Du hast mich zu mir selber mitgenommen,
fast hingeschleift, weil Leben schnell vergeht.
Erst bin ich dir aus Angst noch dumm gekommen,
wie jemand, der die Welt nicht mehr versteht.

Dann nahm ich die Lektionen in mein Schweigen,
damit die erste Blüte nicht erfriert.
Ich konnte dir den Wandel noch nicht zeigen,
doch heimlich hatte ich ihn längst studiert.

Wenn Schatten aus anderen Tagen
die Finger ausstrecken nach mir,
dann will ich nicht wieder versagen
beim Anspruch, Vertrauen zu wagen.
Nicht mal, wenn ich schließlich verlier.

Es war so schön, nichts weiter sein zu müssen.
Es fühlte sich so gut und richtig an.
Ich spielte nicht mehr nur, dass wir uns küssen;
zum ersten Mal lag mir etwas daran.

Klar, hat die Welt mich dann noch oft vertrieben
aus meiner Mitte wie ein Blatt im Wind.
Trotzdem ist tief in mir das Licht geblieben,
das immer scheint, wenn wir ganz bei uns sind.

Wenn Schatten aus anderen Tagen
die Finger ausstrecken nach mir,
dann will ich nicht wieder versagen
beim Anspruch, Vertrauen zu wagen.
Nicht mal, wenn ich schließlich verlier.

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