Oft (Muttertagstext)

Text

von  Cathleen

Oft
 
Oft nimmst du dich ganz still zurück,
als läge darin noch ein Glück;
fällt es mir auf, ist’s für ein Dankeschön zu spät.
Oft stellst du Wünsche hintenan,
als ob man sie erst haben kann,
wenn’s allen Andern blendend geht.
 
Oft tust du Jobs, die keiner liebt,
wirkst nicht im Mindesten betrübt,
obwohl dein Sonntag dabei draufgeht gnadenlos.
Oft, wenn mich dann Gewissen plagt,
wird noch „Ich liebe dich“ gesagt
und wenn ich stutze, lachst du bloß.
 
Oft hast du Sonne im Gemüt,
wenn es uns alle runterzieht,
weil’s in die Seele regnet, manchmal endlos lang.
Oft flickst du dann das Wolkenleck
und pustest Seelen-Beulen weg,
und jeder staunt, wie das gelang.
 
Wo nimmst du deine Liebe her?
Müsst ich nur einen Tag so sein,
nach kurzer Zeit könnt ich nicht mehr!
 
Oft denk ich an den Rosenstrauß
und komm dann ohne ihn nach Haus,
den Kopf noch voll, obwohl längst Feierabend ist.
Oft nehm ich dich nicht in den Arm;
du nimmst es hin, schlägst nie Alarm.
Fast tut es weh, dass du so bist.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram