Anhalten

Sonett

von  C.A.Baer

Nun bleibe ich an dieser Stelle stehen,

Betrachte dich in völlig freiem Bilde,

Kein Argwohn und auch keine Lieb‘, zu milde,

Denn deine Grenzen will ich deutlich sehen.


Es war mein Wunsch, dass du an mir erstarktest,

Doch hat es sich unmerklich umgewendet,

Indes die Botschaft kam von dir gesendet,

Dass du von keinem gar nichts mehr erwartest.


Nach Tiefe sehnt sich oft die eigene Seele

Und bleibt doch ein Ergebnis andren Wesens,

Dann schaut sie in den Abgrund eigner Fehle.


Man kann nur dankbar sein von ganzem Herzen,

Zur Demut zwingen oft die eignen Schmerzen.

Ein Scheitern suchen ist allein vergebens.



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Kommentare zu diesem Text


 Naja (28.12.22, 08:53)
Es wird wohl nicht gelingen, aber die Vorstellung davon ist schön und sinnlich. Wir Menschen werten schon mit dem ersten Blick, wir können nicht anders, wir erfahren die Dinge sogar im Traum bewusst, glaube ich. 
Ich mag Klang und Rhythmus dieses schönes Gedichts und auch sonst ist für mich viel Stimmiges darin.
Liebe Grüße vom Naja

 C.A.Baer meinte dazu am 29.12.22 um 17:10:
Auf ein Gelingen kommt es für mein Empfinden gar nicht an, sondern auf den Versuch, meine ich, und der bewirkt vielleicht etwas, was man sich zunächst nicht vorzustellen vermag.
Freut mich, dass das Gedicht gefällt. Und vielen Dank für die Empfehlung.
Liebe Grüße,
Chris

Antwort geändert am 29.12.2022 um 17:21 Uhr

 Saira (29.12.22, 05:41)
Ein melancholisches, klangvolles Gedicht.

LG
Saira

 C.A.Baer antwortete darauf am 29.12.22 um 17:17:
Freut mich, dass auch die Melancholie in einem klangvollen Kleid erscheinen darf.
Vielen Dank für die Empfehlung!
Lieben Gruß,
Chris
Agnete (66)
(29.12.22, 13:30)
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 C.A.Baer schrieb daraufhin am 29.12.22 um 17:24:
Danke für diesen Kommentar, der mich zum weiteren Nachdenken anregt.
Liebe Grüße,
Chris
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