Beobachtung

Text

von  minimum

immer wieder sehe ich durch mein Küchenfenster
die junge Frau aus dem Hinterhaus
vor der eigenen Tür kauern
stumm
in eine dicke Jacke verkrochen
wie eine Bettlerin in der Fußgängerzone


(vielleicht raucht sie nur
mit kleinen beiläufigen Bewegungen
eine Zigarette


meine Augen sind
zu schwach für Details
und meine Phantasie
bleibt in der Gardine hängen
wie ein todgeweihtes Insekt)


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Kommentare zu diesem Text

wa Bash (47)
(26.01.23, 17:56)
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 minimum meinte dazu am 27.01.23 um 14:14:
Wie du gerne sagst: "Freut mich, wenn's gefällt" :)

 Saira (26.01.23, 18:23)
Hallo Minimum,
 
dein Text lässt viel Raum für Fantasie.
 
Zu deinen letzten drei Versen sage ich “Chapeau!”


Liebe Grüße
Sigrun

 minimum antwortete darauf am 27.01.23 um 14:15:
Danke dir für die freundliche Würdigung!

 Redux (26.01.23, 18:30)
Ich liebe Texte dieser Art. Klasse

 minimum schrieb daraufhin am 27.01.23 um 14:29:
Und ich freue mich über dein emphatisches Feedback. Vielen Dank.

 AchterZwerg (27.01.23, 06:28)
Hallo minimum,
auch ich mag solche Gedichte, die das eher Unspektakuläre schildern, dem Leser Raum lassen und dessen Metaphern stimmig sind.

Mützchenschwenkend
der8.

 minimum äußerte darauf am 27.01.23 um 14:34:
Danke - da teilen wir wohl einige grundlegende literarische Geschmacksparameter :) 

("Mützchenschwenkend" ist übrigens sehr schön!)
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