SUNSET
Die Sonne
langsam untergeht
An der Hauswand
eine Bank steht:
leer
weil da sitzt nicht mehr,
der da jeden Abend saß
und starrte ins Abendrot
denn er ist nun tot
Viele andere
sitzen rum
schauen dumm
nach Westen
reglos
unentwegt
unbewegt
statuenhaft
ohne
jede Gesten
selbstversunken
als habe Helios
sie in rote Folien
gesteckt
und die dann
zugebunden
Zwinkern verstört
ins rote Licht
wollen gestört sein
nicht
Andere wandeln
über Wege
als ob die Last des Tages
noch auf ihren Schultern läge
gehen mit gebeugten Rücken
krumm vom dienen , buckeln
bücken
schaun ins Abendlicht
mit traurigen Blicken ...
Alle haben Kleider an
jede Frau und jeder Mann
die an ihnen hängen
und kein einziger ist nackt
weil ihn das Bedürfnis packt
alles von sich zu schmeißen:
man könnt ihn ja sonst
den „ abendlichen Entblößer “
heißen
rosig angehaucht
und vom Sunset
ins rotgoldene Licht
getaucht
Unter diesem großen Himmel
der sich vom roten Horizont
zum blauen dunklen breitet
und den Blick
ins Weltall leitet
Was stört da schon,
ein kleiner
lachsfarbener Pimmel ?
Man entstpannt sich
von der Zwinkerei,
die entsteht dabei
wenn man schaut zu lang
in den Sonnenuntergang
Blinzelt unverwandt
ohne Sinn und Verstand
hat keine Sonnenbrille
zur Hand ...
Ach,
was sie wohl denken
auf ihren abendlichen
Bänken ?
An die Nacht,
die alles gleich
und alles schwarz macht
und sie schlafen läßt
und träumen … ?
… so daß sie
nichts versäumen …