Dort draußen

Text

von  Cathleen

Dort draußen

Weil ich aus Lust auf wahres Leben,
aufhörte, ehrlicher zu sein,
als alle, die du bisher kanntest,
brach deine Brücke zu mir ein.
Ich fragte mich und tat mir leid:
Was hast du von der Einsamkeit?

Du warst erschrocken, denn ich lachte
und nahm das Ganze ziemlich leicht.
Was sollte mir die dumme Brücke,
was hatte ich bis jetzt erreicht?
Ich fragte mich ganz ohne Neid:
Was hast du von der Einsamkeit?

Mir wird hier draußen mehr gelingen,
so lapidar verstieß ich dich!
Du musstest sehr um Fassung ringen
und weintest ganz zuletzt um mich.
Ich fragte mich voll Widerstreit:
Was hast du von der Einsamkeit?

Der Fluss schwoll an bei Ungewitter.
Hätt ich den Spruch doch nie getan,
das Heimweh schmeckte jetzt schon bitter,
doch gab es weder Schiff noch Kahn!
Mein Ruf nach dir drang nicht so weit:
Was hast du von der Einsamkeit?

Die nur das wahre Leben spielen,
sie nahmen mich erst ein, dann aus,
bis schließlich meine Tränen fielen;
aus Scham kam ich nie mehr nach Haus.
Du hättest mir auf deine Art
den Weg ins Einsamsein erspart.


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