Traum von Weihnachtszeit (im Liedermacherstil)

Text

von  Cathleen

Traum von Weihnachtszeit

Die Klasse murrt, sie will nach Haus.
Frau Holle schüttelt Betten aus.
Und morgen kommt der Weihnachtsmann.
Kaum einer stimmt das Lied mit an.

Nur Tom singt ohne Ungeduld.
Sein Vater nennt die Christzeit Kult.
Ein Weihnachtsbaum? – Papperlapapp!
Da fackelt nur die Bude ab!

Draußen der Schnee, schon knöchelhoch,
beginnt zu taun bei Ach! und Och!
Zum Glück, denkt Tom, denn Schneeballschlacht,
sie hätte ihn klitschnass gemacht.

Das Klingelzeichen! Jubel braust
und alles rast davon. Tom graust.
Vorbei die letzte Gnadenfrist.
Ob Mutti jetzt schon grantig ist?

Vielleicht hält sie bis morgen aus,
doch dann kommt ihre Laune raus,
verbiestert bis zum Gehtnichtmehr,
so ziemlich alles steht ihr quer!

Die Weihnachtslichter allerseits
verbreiten ihren Märchenreiz,
Tom bliebe gern für immer stehn,
um sie in Ruhe anzusehn.

Daheim wird morgen erst geschmückt,
vorausgesetzt, das Wunder glückt
und es gibt keinen Donnerschlag,
weil Vati keine Kerzen mag.

Tom bummelt und summt Stille Nacht.
Na klar, ist Mutti aufgebracht,
als er im Dunkeln vor ihr steht
und wortlos in sein Zimmer geht.

Wir lassen die Bescherung weg,
schreit sie. – Doch es hat keinen Zweck!
Tom schluchzt nicht mehr, weil Mutti schreit.
Er löscht den Traum von Weihnachtszeit.


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