Wachs und Feuer

Text

von  Cathleen

Wachs und Feuer

Die Kerzenluft, sie roch nach Wachs und Feuer,
es war so warm, man riss das Fenster auf;
herein fuhr Kälte wie ein Ungeheuer,
sogar das Bleilametta bebte auf.

„Für mich wird’s höchste Zeit!“, hört’ ich dich sagen,
dein sanftes Timbre war wie… weggeschwemmt.
Im Flockenfall gingst du zu deinem Wagen,
als wären wir einander völlig fremd.

Nach all dem Lodern aus geheimen Nächten
kam mir dein Sachlichsein verächtlich vor;
als ob mir Engel eine Wahrheit brächten,
so absolut, dass ich den Wunsch verlor,

mich jemals wieder dir zu überlassen.
Ein kurzes Hupen nur dein Abschiedskuss.
Im Zimmer klirrten wieder Glühweintassen.
Ich schloss den Vorhang, gab mich sehr gelassen
und – wusste alles, was man wissen muss.


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II. Fassung


Wachs und Feuer

Die Kerzenluft, sie riecht nach Wachs und Feuer,
es ist so warm, man reißt das Fenster auf;
herein fährt Kälte wie ein Ungeheuer,
sogar das Bleilametta bebt leis auf.

„Für mich wird’s höchste Zeit“, hör ich dich sagen,
dein sanftes Timbre ist wie … weggeschwemmt.
Im Flockenfall gehst du zu deinem Wagen,
als wären wir einander völlig fremd.

Nach all dem Lodern aus vergangnen Nächten
erscheint dein Sachlichsein verächtlich mir,
als ob mir Engel eine Wahrheit brächten,
so absolut, dass ich den Wunsch verlier,

mich jemals wieder dir zu überlassen.
Ein kurzes Hupen nur dein Abschiedskuss.
Im Zimmer klirren wieder Glühweintassen.
Ich schließ den Vorhang, gebe mich gelassen
und – weiß von dir nun, was ich wissen muss.


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