ich war wohl ein kind der siebziger jahre des letzten jahrhunderts,
es war die zeit des wichsens, der pickel und der selbst gedrehten zigaretten,
die zeit der aufgeschlagenen kniee und der küchentische mit kleinen seen
aus kaffee und zucker und zwiebackkrümeln, an denen stubenfliegen sich tummelten,
während das winterlicht wie ein graues gespenst einen dezembertod
spendete, in einer anderen welt, die dreißig schritte weiter existierte,
schrien schweine ihren neunzuhruhrhunger hinaus, bis das mehl und wasser
und rübenschnitzel eine breiige suppe bildeten, in denen kacke und
strohreste schwammen, wenn ich wieder zu nachlässig die tröge ausgefegt hatte,
es war die zeit der hinwegsterbenden großeltern, des staudammbauens, die zeit
der fliegenübersäten gelben klebefallen, die von der küchendecke baumelten,
tausend wackelnde galgen hingerichteter, das mondlicht fiel in den nahen holz-
schuppen hinein wie eine riesenhafte nächtliche sonne, darunter schwieg summend
die kreissäge, angetrieben von einem breiten riemen, daneben ratten, schraubenschlüssel,
reisighaufen und eimer mit altöl, mit staucherfett, rostigen nägeln, eine welt
aus den sagenhaften fünfzigern oder sogar aus der des krieges, der auch über mein
münsterland hinwegzog, verschollene zeit des vergangenen, jetzt war es die zeit
der bay city rollers, der winzigen liebesbriefe, der fetten tanten an schwarzwälderkirschtorte,
kaffeekränzchen der zeitlosen putten, fern von sternen und unsichtbaren gezeiten,
ich wollte nie erwachsen werden, ich will nie erwachsen werden, kindheitskometen